Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein Erfolg für den Kopf

Lindau Islanders hoffen nach Derbysieg auf Aufschwung

- Von Martin Deck

LINDAU - Die Kraft reichte kaum noch zum Jubeln. Nach einem kurzen Freudensch­rei und dem Abklatsche­n mit den Mitspieler­n schleppten sich die EV Lindau Islanders am Sonntagabe­nd mit letzter Energie vom Eis. Trotz des 4:2-Derbysiegs über den ECDC Memmingen, trotz ersten Saisonerfo­lgs in der Eishockey-Oberliga Süd überhaupt, waren die Lindauer einfach froh, dass das Spiel zu Ende war. Zu anstrengen­d waren die 60 Minuten gegen den Konkurrent­en aus dem Allgäu, in denen die Islanders alles in die Waagschale geworfen hatten, was sie nach der Covid-19-Erkrankung der meisten Spieler und vier Wochen Spielpause im Tank hatten.

Für ein Grinsen auf dem Weg in die Kabine reichte es aber noch. Und auch EVL-Trainer Gerhard Puschnik war die Erleichter­ung über die Schlusssir­ene anzumerken, nachdem er in der letzten Minute in doppelter Memminger Überzahl noch mal gehörig um seinen ersten Sieg als Lindauer Cheftraine­r hatte zittern müssen. „Uns ist allen ein Stein vom Herzen gefallen“, sagte er nach dem Spiel. „Es war ganz wichtig für die Köpfe, dass die Jungs sehen, dass sie belohnt werden, wenn sie mit Kampf, Emotionen und Einsatz spielen.“

Der Österreich­er hofft nun, dass der Derbysieg seiner Mannschaft weiter Auftrieb gibt. „Es ist ganz wichtig, dass wir jetzt nicht mehr die Null in der Tabelle stehen haben“, sagte er nach zuvor vier Niederlage­n. Auch wenn mit Mark Heatley, der bei seiner Heimpremie­re gleich doppelt traf, Damian Schneider, der trotz Kraftverlu­sts

nach seiner Corona-Erkrankung zweimal in Unterzahl erfolgreic­h war, und Torhüter Lucas Di Berardo, der mit starken Paraden den Sieg festhielt, vor allem drei Akteure herausstac­hen, war der Trainer besonders stolz, dass der erste Saisonsieg „ein Verdienst der ganzen Mannschaft“war.

Sein Gegenüber war hingegen bedient. „Wir waren nicht bereit“, schimpfte ECDC-Coach Sergej Waßmiller. „Das war zu wenig von meiner Mannschaft. Wir müssen konsequent­er Eishockey spielen.“Schon am Dienstag (19.30 Uhr) bekommen die Indians beim Auswärtssp­iel in Rosenheim die Chance, es besser zu machen. Die Lindauer hingegen sind trotz deutlich weniger absolviert­er Spiele unter der Woche spielfrei. „Das ist schade, weil wir jetzt in einem positiven Lauf sind“, meinte Trainer Puschnik. Allerdings bekommen seine Spieler so die Möglichkei­t, die leeren Kraftreser­ven wieder aufzutanke­n.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Damian Schneider hatte mit zwei Toren großen Anteil am ersten Saisonsieg der Islanders.

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