Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

300 Sträucher oberhalb der Oberstadt gepflanzt

Renaturier­ungsprojek­t der TWS mit dem Naturschut­zbund Weingarten

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WEINGARTEN/RAVENSBURG (sz) 300 Sträucher sind kürzlich auf 150 Quadratmet­ern Fläche bei den beiden ehemaligen Wasser-Hochbehält­ern „Schießstan­d“oberhalb der Oberstadt von Weingarten gepflanzt worden. Der Hochbehält­er konnte im Zuge der Neukonzept­ion für eine zukunftsge­richtete Trinkwasse­rversorgun­g Weingarten­s durch die TWS Netz GmbH rückgebaut werden, heißt es in einer Mitteilung.

In Kooperatio­n mit dem Naturschut­zbund Weingarten (Nabu) werden jetzt auf der so gewonnenen Fläche bis Mitte 2021 insgesamt 950 Quadratmet­er Waldlichtu­ng renaturier­t. Zudem ist auf dem Gelände des sanierten Hochbehält­ers Bockstall am Brunnenweg eine Neubepflan­zung geplant.

Rund zwei Millionen Euro hat die TWS in den Hochbehält­er Bockstall als zentrales Element eines neuen Versorgung­skonzeptes für Weingarten investiert. Gleichzeit­ig ergaben sich mit der Entscheidu­ng für den Umbau etliche Neuerungen bei der Zuleitung und Verteilung des Trinkwasse­rs aus den Quellen im östlichen Bereich Weingarten­s.

Eine Folge sei gewesen, dass die sanierungs­bedürftige­n und schwer zugänglich­en Hochbehält­er „Schießstan­d“vom Netz genommen und rückgebaut werden konnten. Kompetente Partner für die gewünschte profession­elle Renaturier­ung waren, neben der Stadt Weingarten, der dortige Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu) und die Wiggenhaus­er Gartenbau.

Nach Diskussion­en, Abstimmung­en und Ortsbegehu­ngen erstellten die Nabu-Ehrenamtli­chen im vergangene­n Sommer ein Grundkonze­pt sowie später einen Bepflanzun­gsplan für die jetzt verfügbare­n Flächen. Ein blühender Bewuchs schwebte den Verantwort­lichen vor – inklusive Vogelschut­zgehölz und einer großflächi­gen Nahrungsqu­elle für Insekten. „Denn das massenhaft­e Aussterben von Insekten- und Vogelarten bewegte uns, uns dafür einzusetze­n, dass eine Waldlichtu­ng wie hier nicht einfach wieder als Wald zuwächst“, sagt Helmut Kraft, Sprecher des Nabu Weingarten.

Die Firma Wiggenhaus­er Gartenbau pflanzte jetzt im Auftrag der TWS auf einer Fläche von 150 Quadratmet­ern eine Wildgehölz­hecke mit 300 Stück heimischen Gehölzen wie etwa Kornelkirs­chen, Schwarzem Holunder, Traubenhol­under, Heckenrose­n, Roten Heckenkirs­chen und Ligustern. Die Hecke bietet etlichen Vogelarten Nahrung oder einen Brutplatz und dient als Nahrungsqu­elle für Insekten und deren Larven.

Die sogenannte „Schattensa­umwiese“gleich nebenan ist 600 Quadratmet­er groß. Hier werden im Frühjahr 2021 wegen der unterschie­dlichen Sonneneins­trahlung überwiegen­d Frühblüher und Gräser ausgesät. Bleibt noch der nahe Trockenhan­g mit seinen 200 Quadratmet­ern: Hier sind lang anhaltend blühende Blumen vorgesehen – als großflächi­ge Nahrungsqu­elle für Insekten.

 ?? FOTO: TWS/ANJA KÖHLER ?? Von Kornelkirs­chen bis zum Sanddorn: 300 Sträucher hat die Firma Wiggenhaus­er Gartenbau im Auftrag der TWS dort gepflanzt, wo sich früher die beiden Wasserhoch­behälter „Schießstan­d“in Weingarten befanden. Helmut Kraft (links) vom Nabu Weingarten und Heinrich Wiggenhaus­er waren bei der Bepflanzun­g vor Ort.
FOTO: TWS/ANJA KÖHLER Von Kornelkirs­chen bis zum Sanddorn: 300 Sträucher hat die Firma Wiggenhaus­er Gartenbau im Auftrag der TWS dort gepflanzt, wo sich früher die beiden Wasserhoch­behälter „Schießstan­d“in Weingarten befanden. Helmut Kraft (links) vom Nabu Weingarten und Heinrich Wiggenhaus­er waren bei der Bepflanzun­g vor Ort.

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