Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Naturspielplatz stärkt sanften Tourismus
Kosten für neues Spielangebot blieben unter dem Anschlag
WILHELMSDORF - Die Erlebnislandschaft mit dem offiziellen Namen „Moor bewegt“– Natur-Parcours für Kinder zwischen zwei und zehn Jahren, hat sich seit der Eröffnung im Sommer zu einem der beliebtesten Spielgelände in Wilhelmsdorf gemausert. Ebenso erfreulich wie die Zustimmung der Kinder zu dem Platz neben dem Naturschutzzentrum entwickelten sich die Kosten. War zu Beginn des Projekts zunächst davon ausgegangen worden, dass der Platz mehr als 221 000 Euro kosten würde, zeigte die jetzt vom Gemeinderat einstimmig gebilligte Feststellung der Kosten ein positives Bild. 207 400 Euro schlugen letztlich zu Buche.
Die Finanzierung des Natur-Parcours gestaltete sich in der Anfangsphase im Jahr 2017 zuerst schwierig. Zwar sagte die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg einen Zuschuss in Höhe von 70 Prozent zu den errechneten Kosten zu. Der Gemeinderat stimmte aber nur unter der Bedingung zu, dass das fehlende Geld nicht aus dem Gemeindehaushalt kommen dürfe. Bürgermeisterin Sandra Flucht, die sich vehement für das Vorhaben einsetzte, wurde deshalb in die Pflicht genommen, nach weiteren Zuschussmöglichkeiten zu suchen. So kamen mehr als 46 000 Euro aus verschiedenen Töpfen zusammen. Zusätzlich senkte das große ehrenamtliche Engagement die Kosten, und der Gemeinderat sagte in der Umsetzungsphase dann doch eine Kostenbeteiligung zu. Letztlich musste die Gemeinde knapp 16 000 Euro aufbringen, gerade einmal 7,7 Prozent der Gesamtkosten.
Zusammenfassend hieß es, dass der Natur-Parcours „Moor bewegt“ glänzend zur Arbeit im Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf passt. Das Angebot wird als sehr gute Ergänzung angesehen. Gestärkt werden die Umweltbildung sowie ein gewollter sanfter Tourismus im Naturschutzgebiet Pfrunger-Burgweiler Ried, heißt es in der Bewertung. Dies gilt vor allem für die Besucher, aber auch für die einheimischen Kinder. Mit dem Angebot wurde der seit Jahren von Wilhelmsdorfer Familien beklagte Mangel an öffentlichen Spielplätzen zumindest zum Teil verbessert, zeigt sich die Verwaltung zufrieden.