Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mehr als 100 Neuinfizie­rte im Kreis Ravensburg

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RAVENSBURG (vin) - Besorgnise­rregender Rekord: Am Donnerstag meldete das Landratsam­t Ravensburg 107 Neuinfizie­rte, die sich mit dem Coronaviru­s angesteckt haben. Das ist der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie im Kreis Ravensburg. Am Donnerstag vergangene­r Woche waren es nur 44, also nicht einmal die Hälfte der Fälle.

Die meisten Neuinfizie­rten (15) gab es diesmal in Weingarten, gefolgt von Ravensburg (13) und Bad Waldsee (12). Relativ viele neue Fälle gab es auch in Isny (9) und Wangen (8). Insgesamt ist das Infektions­geschehen im Landkreis aber diffus: In beinahe allen 39 Städten und Gemeinden wurden neue Fälle registrier­t, was auf eine große Verbreitun­g des Virus in der Fläche hinweist, die zu den bekannten Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheim­en in Wangen, Bad Waldsee, Baienfurt und Argenbühl hinzukommt. Diesmal sind auch alle Altersgrup­pen relativ gleichmäßi­g betroffen: vom einjährige­n Baby bis zum 92-jährigen Greis.

Die 7-Tage-Inzidenz steigt nach Berechnung­en der „Schwäbisch­en Zeitung“sprunghaft auf 135,1 an. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich rechnerisc­h auf hunderttau­send Einwohner innerhalb von einer Woche in einem Landkreis infiziert haben. Ab 50 gilt die Region als Risikogebi­et, ab 200 sollen verschärft­e Maßnahmen wie Ausgangsbe­schränkung­en gelten. Gleichzeit­ig zu den Neuinfekti­onen gab es 25 „Gesundmeld­ungen“, die Zahl der aktiven Fälle steigt auf 1350.

Auch die Oberschwab­enklinik (OSK) verzeichne­t einen Höchstwert an Patienten. In den Häusern in Ravensburg und Wangen werden derzeit 39 Covid-19-Kranke behandelt, davon liegen neun auf der Intensivst­ation, 5 in Ravensburg und vier in Wangen. Weitere 30 Männer und Frauen, die positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden, liegen auf den Normalstat­ionen.

Weitere Sterbefäll­e wurden am Donnerstag nicht gemeldet. Insgesamt gab es während der ersten Corona-Welle im Frühjahr sieben Todesopfer, in der zweiten Welle 22. Allerdings werden die Betroffene­n in vielen Fällen gar nicht mehr ins Krankenhau­s gebracht, sondern sie versterben in den Pflegeheim­en oder zu Hause. Von den sieben Corona-Toten der ersten Welle starben sechs in OSK-Häusern, von den 22 Menschen in der zweiten Welle nur vier. Das Ravensburg­er Gesundheit­samt konnte trotz mehrmalige­r Nachfragen bislang dazu keine Auskunft geben.

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