Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Grüne wollen zurück zu ursprünglichem Streuobst-Konzept
In den geschrumpften Plänen ist nur noch der Baumschnitt vorgesehen
RAVENSBURG (sz/len) - Das Streuobst-Konzept der Stadt Ravensburg wurde wegen des Sparzwangs abgespeckt, doch die Grünen-Fraktion im Gemeinderat drängt auf die Rückkehr zum ursprünglichen Plan. Die Grünen haben einen entsprechenden Antrag an den Gemeinderat Ravensburg gestellt.
Im Detail sollen – nachdem das geplante Streuobstwiesen-Konzept im November auf Anregung einer Mehrheit im Umweltausschuss aus Spargründen von 100 000 Euro auf 50 000 Euro jährlich geschrumpft worden ist – jetzt nach Wunsch der Grünen in den nächsten zwei Jahren doch noch jeweils weitere 40 000 Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt werden, um die derzeit landwirtschaftlich genutzten Streuobstwiesen in artenreichere Wiesen zu verwandeln.
Im geschrumpften Konzept ist nur noch der Baumschnitt vorgesehen, um die Bäume zu retten und zu pflegen, nicht aber die Aufwertung des Grünlands in Sachen Artenvielfalt.
In der Begründung des Antrags erläutern die Grünen, dass sie hinsichtlich der Bedeutung der Streuobstwiesen für die Artenvielfalt, den Klimaschutz und den Erhalt der Kulturlandschaft keinesfalls zufrieden seien mit der von der Verwaltung erarbeiteten „Sparvariante“, für die die Grünlandentwicklung aus dem Konzept herausgestrichen wurde. Diese Kritik hatten sie auch schon in den entsprechenden Sitzungen geäußert. Baumpflege und Grünlandentwicklung seien aus naturschutzfachlicher Sicht als Einheit zu betrachten.
„Einige der städtischen Streuobstwiesen sind ökologische Ausgleichsflächen. Für sie sind Maßnahmen nicht ,verhandelbar’. Es besteht eine rechtliche Verpflichtung, diese ,in Schuss zu halten’“, heißt es in dem Schreiben. Es wäre aus Sicht der Grünen ein Armutszeugnis, wenn man nicht einmal diese in einen guten ökologischen Zustand brächte. „Deshalb beantragen wir, im Vertrauen auf die aktuell angekündigte Absicht der CDU, mehr für den Klimaschutz tun zu wollen, die Realisierung des erarbeiteten Konzepts in seiner Ursprungsvariante“, schreiben die Grünen.