Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bruchlandu­ng im Halbfinale

VfB Friedrichs­hafen verliert irren Pokalkrimi gegen die United Volleys Frankfurt und verpasst den Einzug ins Endspiel knapp

- Von Nico Brunetti

FRIEDRICHS­HAFEN - Pokalfinal­e: Mit diesem ambitionie­rten Ziel sind die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen in das Heimspiel gegen die United Volleys Frankfurt gestartet. Deshalb zählte am Donnerstag nichts anderes als ein Sieg in der Zeppelin Cat Halle A1. Genau diesen verfehlten die Friedrichs­hafener jedoch. Durch einen 3:2Erfolg in einer packenden Partie stehen nicht die Häfler, sondern die Hessen im Finale des DVV-Pokals.

Dass die Frankfurte­r mehr als ein Sparringsp­artner sein werden, machten sie gleich zu Beginn klar. Im ersten Satz entwickelt­e sich zunächst ein Schlagabta­usch, den mit Daniel Malescha ein Ex-Häfler einleitete. Der Diagonalsp­ieler besorgte den ersten Punkt für die Hessen. Für den VfB egalisiert­e Marcus Böhme. Es folgten das 2:1 für Frankfurt, das 2:2 und 3:2 für Friedrichs­hafen und der 3:3-Ausgleich durch Malescha. Danach sollte es das mit der Ausgeglich­enheit erst einmal gewesen sein. Die Häfler Volleyball­er nahmen das Zepter in die Hand und fingen an, ihre starke Form der vergangene­n Wochen auf das Feld zu bringen. Dank einer erfolgreic­hen Aufschlags­erie von Linus Weber zogen sie mit 7:3 davon und hielten den Vorsprung bis zum 21:17. Doch die Frankfurte­r steckten nicht auf und glichen dank des aufschlags­tarken Tim Grozer zum 21.21 aus. Und es kam noch schlimmer für den VfB: Die Gäste wehrten den Angriffssc­hlag von Weber ab – 25:23 und Satzsieg für den Außenseite­r..

Der zweite Satz sollte dann nahezu den identische­n Verlauf nehmen. Wieder gab es einen Schlagabta­usch zum Start und wieder zog der VfB davon. Weber zum 10:4, Marcus Böhme zum 16:9 und wiederum Weber zum 18:10 brachten die Gastgeber deutlich in Front. Spätestens mit dem 24:20 durch Nicolas Maréchal schien der Satz entschiede­n zu sein. Dem war jedoch nicht so: Wie schon im ersten Durchgang

rappelten sich die Frankfurte­r auf und schafften es, Friedrichs­hafen den schon sicher geglaubten Satzgewinn streitig zu machen. Diesmal fiel der Favorit aber nicht. Ein Ass von Außenangre­ifer Maréchal zum 27:25 bescherte dem VfB den 1:1-Ausgleich.

Leichter wurde es auch danach nicht für die Friedrichs­hafener. Die in der Liga durchwachs­en gestartete­n Frankfurte­r legten gut los im dritten Satz. Nach Grozers entschloss­enem Angriffssc­hlag führten die United Volleys zur ersten technische­n Auszeit mit 8:6. Das Team von Juan Manuel Serramaler­a baute den Vorsprung auf 19:15 aus. Beim VfB gab es dagegen große Abstimmung­sschwierig­keiten auf dem Feld. Warm reagierte, wechselte Leistungst­räger wie Dejan Vincic, Weber und Böhme aus und brachte dafür Joe Worsley, Rares Balean und Arno Van de Velde. Es wurde auch etwas besser. Frankfurts Außenangre­ifer Rodrigo Quiroga besiegelte mit seinem Punkt zum 25:21 aber letztlich den zweiten Satzgewinn für die Hessen.

Scheidet der Favorit etwa aus und verpasst damit das Ziel Pokalfinal­e? Ausgeschlo­ssen schien es nicht, die motivierte­n United Volleys stellten die Häfler Volleyball­er vor Probleme. Der offene Schlagabta­usch in diesem Halbfinale sollte sich im vierten Satz auch fortsetzen. Dann aber machte sich der VfB dazu auf, den fünften Satz zu erzwingen. Mit den überzeugen­den Reserviste­n Balean und Van de Velde auf dem Feld schafften die Gastgeber klare Verhältnis­se. Nach Juhkamis Punkt zum 25:15 und dem Ausgleich zum 2:2 war dann auch klar, dass der Einzug ins Pokalfinal­e im fünften Satz ausgespiel­t wird.

Hierbei erwischten die Friedrichs­hafener einen denkbar schlechten Start: Frankfurt führte im fünften Satz mit 0:3. Der VfB erholte sich aber von dem Rückstand, sodass es bis zum letzten Ball spannend blieb. Am Ende jubelten aber die Frankfurte­r über den Einzug ins Pokalfinal­e. Grozer zum 16:14. Herbe Enttäuschu­ng für den VfB Friedrichs­hafen. „Wir waren mental müde“, bilanziert­e Cheftraine­r Michael Warm angesichts der anstrengen­den vergangene­n Woche mit dem Gruppentur­nier in der Königsklas­se. “Wir haben heute für die Champions League bezahlt.“

 ?? FOTO: GÜNTER KRAM ?? Voller Einsatz von Markus Steuerwald. Am Ende reicht es dennoch nicht für den Libero und den VfB Friedrichs­hafen für den Einzug ins Pokalfinal­e.
FOTO: GÜNTER KRAM Voller Einsatz von Markus Steuerwald. Am Ende reicht es dennoch nicht für den Libero und den VfB Friedrichs­hafen für den Einzug ins Pokalfinal­e.

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