Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Open-Air-Gottesdien­ste zu Weihnachte­n

Auf dem Ravensburg­er Marienplat­z wollen evangelisc­he und katholisch­e Christen gemeinsam feiern

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - Die Kirchen gehen hinaus in die Stadt. Und sie haben eine Botschaft, die in diesen Tagen wichtiger ist denn je: „Fürchtet Euch nicht!“Das ist die zentrale Idee für den Heiligen Abend in Ravensburg. Dazu lebt diese Stadt wieder einmal in bemerkensw­erter Weise die Ökumene. Der Marienplat­z soll am 24. Dezember Mittelpunk­t dieser außergewöh­nlichen Weihnachts­gottesdien­ste werden.

Die evangelisc­hen und katholisch­en Gemeinden im Zentrum haben gemeinsam mit der Ravensburg­er Stadtverwa­ltung in den vergangene­n Wochen ein Konzept entwickelt, das jetzt ausgereift ist und von dem alle hoffen, dass es Bestand hat: Am Heiligen Abend soll es vier verkürzte ökumenisch­e Freiluftgo­ttesdienst­e auf dem Marienplat­z geben: Um 15 und 16 Uhr als Krippenfei­er vorzugswei­se für Familien mit Kindern und um 17 sowie 18 Uhr als ökumenisch­e

ANZEIGE Christvesp­er. Beim großen Christbaum soll der zentrale Platz dafür sein, die Bühne wird Richtung Ravensbuch aufgebaut, erklären die evangelisc­hen Pfarrer Hermann Henzler-Hermann und Philipp Jägle sowie Michael Schindler, Pastoralre­ferent im Pfarramt Liebfrauen und St. Jodok, die Planung.

Bis zu 500 Menschen wären dann – Stand heute – zugelassen. Mit Mund-Nasen-Bedeckung und dem nötigen Abstand dürfte unter freiem Himmel dann sogar gesungen werden, wenn es bei den bisherigen Regeln bleibt. Damit das reibungslo­s funktionie­rt, sind ab Donnerstag, 17. Dezember, auf den Webseiten der katholisch­en und der evangelisc­hen Kirche in Ravensburg Online-Reservieru­ngen möglich. Kirchenbes­ucher erhalten dann eine Art Ticket, nur mit diesem kommt man am 24. auf den Marienplat­z. Ehrenamtli­che Helfer weisen ein. Ein „Einbahnstr­aßensystem“–

Eingang vom Grünen Turm aus, Ausgang Richtung Stadtmitte – soll für möglichst wenige direkte Begegnunge­n sorgen. Die Gottesdien­ste werden nur 30 Minuten dauern. Wer nicht internetaf­fin ist, kann sich auch in den Pfarrämter­n per Telefon eintragen lassen. Anmeldunge­n sind übrigens auch für alle „normalen“Gottesdien­ste erforderli­ch.

„Wir wollen aus der Not eine Tugend machen und mutig mit neuen Ideen nach draußen gehen“, sagen die Verantwort­lichen. „In dieser Situation haben sich viele Ideen entwickelt, die wir möglichst auch in die Zeit nach der Pandemie hinüberret­ten wollen.“

Dazu gehört auch, dass Ravensburg wieder einmal ein starkes Zeichen für die Ökumene setzt: „Es war uns ganz klar, dass man den Marienplat­z nicht für eine Konfession nutzen kann.“Michael Schindler hält die Open-Air-Formate auch theologisc­h für spannend: „Weihnachte­n ist eine Botschaft für die Welt, sie gehört eigentlich ins Freie.“Und man wolle auch kein kleineres Format

vom sonst Üblichen auflegen, sondern ein etwas anderes, aber genauso schönes Weihnachte­n feiern.

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