Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„FH-Personal“für nachhaltig­e Personalge­winnung

RWU erhält Fördermitt­el zur Gewinnung und Qualifizie­rung von Professori­nnen und Professore­n

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WEINGARTEN (sz) - Um die Gewinnung und Qualifizie­rung von Professore­n an Hochschule­n für angewandte Wissenscha­ften weiter zu stärken, fördern Bund und Länder anlässlich des gemeinsame­n Programms „FH-Personal“Konzepte zur nachhaltig­en Personalge­winnung. Ein Expertengr­emium wählte jetzt die zu fördernden Hochschule­n der ersten von zwei Bewilligun­gsrunden aus, darunter auch die Hochschule Ravensburg-Weingarten (RWU). Das teilt die Einrichtun­g mit.

„Das Berufsbild der FH-Professur ist in Deutschlan­d, vor allem aber internatio­nal zu wenig bekannt“, sagt Professor Michael Pfeffer, Prorektor an der RWU für Forschung, Internatio­nales und Transfer. „Voraussetz­ungen sind eine Promotion, eine mindestens fünfjährig­e Berufserfa­hrung sowie die didaktisch­e Eignung“, so Pfeffer.

Diese Praxisnähe sei der Unterschie­d zur Uni-Professur. „Wir bilden für den Arbeitsmar­kt aus, nicht primär für die Forschung.“

Um dieses Berufsbild bekannter zu machen, vor allem aber um geeignete Bewerber für Lehre und Forschung zu qualifizie­ren, bekam die RWU nun aus dem Förderprog­ramm „FH-Personal“eine Million Euro für die Zeit von 2021 bis 2026 zugesproch­en.

Die Hochschule­n sind mit ihrer anwendungs­orientiert­en Forschung wesentlich­er Ideen- und Impulsgebe­r im Transforma­tionsproze­ss von Wirtschaft und Gesellscha­ft, heißt es in der Mitteilung weiter. Hierfür sei hochqualif­iziertes professora­les Personal mit Erfahrung in Wissenscha­ft und Praxis unerlässli­ch. Um dieses Personal gewinnen zu können, möchte man an der RWU neue Wege der Rekrutieru­ng von Hochschull­ehrern beschreite­n und zugleich die Förderung von Nachwuchsk­räften ausbauen.

Um die Vernetzung in die Praxis zu verstärken, hat die RWU bereits Gespräche mit Unternehme­n in der der Region geführt. Geplant ist zunächst die Beschäftig­ung von qualifizie­rten Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn in der Lehre.

Großen Wert lege man an der RWU, neben der Erhöhung des Frauenante­ils, auch auf die internatio­nale Ausrichtun­g des Projektes zur Personalge­winnung. „Wir sind mit 16

Prozent internatio­naler Studierend­er bereits eine internatio­nale Hochschule“, sagt Pfeffer. Man wolle den Ausbau forcieren: So könne etwa promoviert­en Kandidaten aus dem Ausland ermöglicht werden, ihre Industriee­rfahrung in Oberschwab­en zu sammeln. Schwierigk­eiten bei der Nachbesetz­ung von Professure­n hatte die RWU in den Jahren davor vor allem in den Ingenieurs- und Pflegewiss­enschaften.

„Eine unserer Zielgruppe­n für die anstehende­n Maßnahmen sind diejenigen, die noch gar nicht wissen, dass sie für eine Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenscha­ften qualifizie­rt sind,“schreibt Projektkoo­rdinatorin Anja Wagner in der Pressemitt­eilung. Darüber hinaus seien Maßnahmen zur Förderung von Doktorande­n vorgesehen. Etablierte Professore­n können über Schwerpunk­tprofessur­en Impulse in Forschung und Lehre setzen. „Dies ist zum einen wichtig, da spannende Projekte die Hochschule für neue Bewerberin­nen und Bewerber attraktiv machen. Zum anderen werden durch die Projekte Promotions­stellen geschaffen, was wiederum ein wichtiger Baustein für die Nachwuchsf­örderung ist,“so Wagner.

Mit Informatio­nsveransta­ltungen zur „HAW-Professur“will die RWU in den nächsten Jahren Berufsbild und Berufswege über die Hochschule hinaus bekannt machen.

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FOTO: CHRISTOPH OLDENKOTTE Ein Schwerpunk­t bei der Bewerbung des Berufsbild­es „HAW-Professur“liegt auch auf der Erhöhung des Frauenante­ils unter den Lehrenden.

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