Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Gutes Powerplay reicht nicht

Nach starkem Auftritt in Landsberg verlieren die Lindau Islanders gegen Höchstadt

- Von Martin Deck

LINDAU - Die Zielvorgab­e war klar: Die EV Lindau Islanders wollten Revanche. Wiedergutm­achung für die bitteren Niederlage­n gegen die Höchstadt Alligators und die Landsberg Riverkings zum Saisonauft­akt der Eishockey-Oberliga Süd Anfang November. Dieses Vorhaben ist nur teilweise geglückt. Während der EVL am Freitag in Landsberg klar mit 8:3 gewann und sich damit für das 1:7 im Hinspiel revanchier­te, mussten sich die Lindauer dem Höchstadte­r EC wie schon beim 3:4 im Hinspiel erneut geschlagen geben. 3:6 hieß es am Sonntag in der Lindauer Eissportar­ena. „Wir haben heute die ganzen Attribute, die uns in den letzten beiden Spielen zum Erfolg gebracht haben, vermissen lassen“, schimpfte EVLTrainer Gerhard Puschnik nach der Niederlage gegen den direkten Konkurrent­en um Tabellenpl­atz zehn.

In der Tat gelang es den Islanders nicht, den Schwung und den Kampfeswil­len aus dem Derbysieg gegen Memmingen und des Offensivfe­uerwerks von Freitag in die Partie gegen die Alligators hinüberzur­etten. Stattdesse­n waren die Gastgeber zunächst in der Defensive gefordert, die Gäste aus Mittelfran­ken bestimmten von Beginn an das Tempo und gingen verdient durch Anton Seewald in Führung (7.). Nur wenig später war der Höchstadte­r Stürmer erneut erfolgreic­h: Nach einem Puckverlus­t der Islanders stand Seewald völlig frei vor EVL-Torhüter Lucas Di Berardo und vollstreck­te zum 2:0.

Dann aber zeigten die Lindauer, dass sie in der zweiten Trainingsw­oche nach der Rückkehr aus der Quarantäne offenbar vor allem am Powerplay gearbeitet haben. Nach sechs Überzahlto­ren am Freitag war Fredrik Widén auch am Sonntag gleich im ersten Powerplay der Islanders zur

Stelle und verkürzte mit einem Schuss von der blauen Linie auf 1:2 (15.). Doch die Freude währte nur kurz: Nur eine Minute später stellte Höchstadts Jari Neugebauer den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Bitter für Lindau: Die Unparteiis­chen gaben den Treffer, obwohl der Puck irregulär vom Schlittsch­uh des Gästestürm­ers ins Tor bugsiert wurde. Da Lindaus Linus Lundström wenige Sekunden vor der Pausensire­ne nur den Pfosten traf, ging es mit 1:3 in die Kabinen.

Auch im zweiten Drittel war Höchstadt die überlegene Mannschaft – zumindest im Fünf-gegenFünf. Nachdem Vitaly Aab in Gleichzahl auf 4:1 erhöht hatte (23.), nutzten die Islanders auch ihr zweites Powerplay: Mark Heatley verkürzte auf 2:4 (26.). Eine Aufholjagd blieb jedoch aus. Stattdesse­n traf Milan Koustourek nach einem sehenswert­en Sololauf zum 5:2-Pausenstan­d für die Gäste.

Diese Führung verwaltete­n die Alligators im Schlussabs­chnitt souverän und erhöhten durch Michail Guft-Sokolev sogar auf 6:2 (49.). Spätestens nach diesem Treffer war auch EVLCoach Puschnik klar, dass an diesem Abend nichts zu holen ist. Da bereits am Dienstag (19.30 Uhr) das nächste schwere Heimspiel gegen Rosenheim ansteht, gönnte der Österreich­er seinen Topspieler­n eine Pause und den Nachwuchst­alenten ein paar Minuten Eiszeit. Michael Wirz traf kurz vor Schluss immerhin noch zum 3:6-Endstand – natürlich wieder in Überzahl.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Sechsmal musste Lucas Di Berardo im Tor der Lindau Islanders gegen die Höchstadt Alligators hinter sich greifen.

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