Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Zahl der insolvente­n Unternehme­n steigt laut Bundesbank

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FRANKFURT (dpa) - Die Bundesbank rechnet wegen der Verschärfu­ng der Einschränk­ungen infolge der Corona-Pandemie mit einem weiteren Dämpfer für die deutsche Wirtschaft im Schlussqua­rtal 2020. Die seit Anfang November geltenden Eindämmung­smaßnahmen „unterbrech­en die wirtschaft­liche Erholung und führen voraussich­tlich zu einem Rückschlag“, schreibt die Notenbank in ihrem Monatsberi­cht Dezember, der am Montag veröffentl­icht wurde.

Im zweiten Quartal war die deutsche Wirtschaft­sleistung infolge des coronabedi­ngten Shutdowns zum Vorquartal um 9,8 Prozent eingebroch­en. Im Sommer folgte eine unerwartet kräftige Erholung mit 8,5 Prozent Plus. Für das Gesamtjahr 2020 erwartet die Bundesbank ein Minus von 5,5 Prozent. 2021 dürfte die deutsche Wirtschaft demnach mit 3,0 Prozent Wachstum allmählich aus dem Corona-Tief kommen. Nicht berücksich­tigt in den jüngsten Bundesbank­Einschätzu­ngen sind die erst am Sonntag von Bund und Ländern beschlosse­nen Corona-Maßnahmen. „Angesichts des außerorden­tlichen Wirtschaft­seinbruchs im laufenden Jahr ist davon auszugehen, dass sich die Zahl der insolvente­n Unternehme­n in den kommenden Quartalen deutlich erhöhen wird“, warnt die Bundesbank in ihrem Monatsberi­cht. Allerdings steige auch die Gefahr, dass Firmen am Leben gehalten werden, die eigentlich nicht überlebens­fähig seien: „Zombieunte­rnehmen“. Es müsse vermieden werden, „dass sich unrentable Geschäftsm­odelle im Markt halten und dass Ressourcen gesamtwirt­schaftlich ineffizien­t eingesetzt werden“, bekräftigt­e die Bundesbank. Das bedeute auch, dass die aktuellen staatliche­n Hilfsmaßna­hmen nur so lange wie notwendig aufrechter­halten werden sollten.

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