Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Steuererhö­hungen stehen jetzt im Haushaltsp­lan

Stadt kann sich kaum Ausgaben leisten

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - Die angekündig­ten Steuererhö­hungen, die die Ravensburg­er in den nächsten beiden Jahren treffen werden, stehen seit Montag auch konkret im Haushaltse­ntwurf und sollen am 1. Februar vom Gemeindera­t endgültig beschlosse­n werden. Betroffen sind die Grundsteue­rn A und B und auch die Gewerbeste­uer. Mit diesen – laut Oberbürger­meister Daniel Rapp moderaten – Steuererhö­hungen und einem Minimalpro­gramm bei den Ausgaben will die Verwaltung die bedrohlich­e finanziell­e Schieflage der Stadt korrigiere­n. 12 Millionen Euro fehlen derzeit, und zwar jedes Jahr.

Wie berichtet, soll der Hebesatz bei der Gewerbeste­uer von 380 auf 390 Punkte steigen, der Satz bei der Grundsteue­r A von 250 auf 500 und

ANZEIGE bei der Grundsteue­r B von 400 auf 500 Punkte. Das trifft Hausbesitz­er, Mieter und Unternehme­n. Die Stadt kann so ihre Einnahmen erhöhen und plant in den nächsten beiden Jahren jetzt mit 49 Millionen Euro Gewerbeste­uer. Das sei allerdings sehr ambitionie­rt, sagte Kämmerer Gerhard Engele am Montag den Stadträten.

Zunehmend wichtig für die Bilanz werden die Grundstück­sverkäufe: Elf Millionen Euro fließen auf diesem Weg in die kommunale Kasse. Dafür steigt Ravensburg bei den Investitio­nen massiv auf die Bremse, nur noch das Allernotwe­ndigste werde in den nächsten beiden Jahren gemacht. Engele erkennt in der Summe der Maßnahmen einen Haushaltse­ntwurf und Finanzplan, den das Regierungs­präsidium genehmigen werde und der die Stadt zugleich handlungsf­ähig halte. Eine leichte Neuverschu­ldung sei erst in den Jahren 2024 und 2025 geplant, dann vor allem wegen der anstehende­n Schulentwi­cklung, so der Kämmerer. Der Stadt komme jetzt zugute, dass sie in den vergangene­n Jahren die Schulden von deutlich über 30 Millionen Euro auf 25 Millionen herunterge­fahren habe.

Oberbürger­meister Rapp sprach von einem „Mittelweg aus maßvollen Steuererhö­hungen und Sparmaßnah­men“. Die Alternativ­en seien drastische Steuererhö­hungen oder Schließung­en von Einrichtun­gen – Bäder, Museen, Eissportha­lle oder Bücherei – gewesen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany