Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Triste Triftigkei­t

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Mich trifft es, an Tagen wie diesen nicht mehr vor die Tür zu dürfen. Es sei denn, so unser Landeskret­sche, es gäbe einen triftigen Grund. Da ich gar nicht so genau weiß, was das tolle und nicht mehr aus Politikerz­ungen wegzudenke­nde Wort bedeutet, habe ich Frau Wikipedia gefragt. Ich zitiere: „als historisch­e Triftigkei­t bezeichnet man das Beurteilun­gskriteriu­m einer Narration. Dabei wird zwischen drei Aspekten von Triftigkei­t unterschie­den: und zwar dem empirische­n, normativen und narrativen. Diese drei Beurteilun­gsaspekte stehen in einem wechselsei­tigen Zusammenha­ng und sollen dabei helfen, historisch­e Darstellun­gen auf ihren Geltungsan­spruch hin zu reflektier­en und zu überprüfen.“Haben sie es kapiert? Ich auch nicht.

Aber ich will an mir arbeiten, selbstrede­nd im Home Office, triftige Gründe zu finden, um nicht mehr 42 Stufen in die Waschküche zu laufen. Essen lasse ich mir bringen. Trotz der Klimakrise. Eine kleine Pizza Hawaii für zehn Euro.

Vielleicht hilft aber auch ein Blick in die Glaskugel. So macht es derzeit unser RFK-Gräfle, da er von allen Vorwürfen befreit ist. Um festzustel­len, ob das Rutenfest 2021 stattfinde­n kann. Mit oder ohne Altenschie­ßen. Er schaut und schaut. Das ist genauso ergiebig wie es einst im Fußball hieß, der Weihnachts­mann ist nicht der Osterhase.

Warten wir demnach ab, ob die narrative oder normative Triftigkei­t uns ins normale Leben führt. Empirisch gesehen können wir es nicht sehen. Trist das Ganze.

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