Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Momos Kinderwelt erhält 54 000 Euro Zuschuss
Sozialausschuss lobt die kirchliche Einrichtung in der Weststadt – Auch der Landkreis beteiligt sich an den Kosten
RAVENSBURG - Von einem Vorzeigeprojekt ist die Rede gewesen und von einem Leuchtturm, als der Sozialausschuss des Ravensburger Gemeinderats in seiner jüngsten Sitzung über den städtischen Zuschuss für Momos Kinderwelt in der Weststadt beriet. Einstimmig wurde der Vorschlag der Verwaltung gebilligt, dieser Einrichtung im kommenden Jahr einen Zuschuss von 54 000 Euro zu bewilligen.
Das bedeutet zwar gegenüber dem laufenden Jahr eine Kürzung, aber insgesamt soll Momos Kinderwelt nicht weniger öffentliche Mittel bekommen, weil jetzt auch der
Landkreis als Kostenträger mit ins Boot kommt. Allerdings müssen sich Stadt und Landkreis noch im Detail absprechen. Die katholische Kirchengemeinde Dreifaltigkeit, die Träger von Momos Kinderwelt ist, wird erst Mitte 2021 diese Zuschüsse ausbezahlt bekommen und muss so lange finanziell in Vorleistung gehen.
„Jeder Cent ist hier gut angelegt“, erklärte Franz Hanßler (Grüne). Der Treffpunkt arbeite multikulturell und Generationen übergreifend. „Wir sind froh über diese Einrichtung“, pflichtete ihm Rolf Engler (CDU) bei und bescheinigte der Leiterin Angelika Böhm, sie sei eine gute Kümmerin. Die Einrichtung
verdiene es, noch besser bekannt gemacht zu werden, damit sie auch in die neuen Wohnquartiere ausstrahlen könne. Für Dieter Schäfer (SPD) ist Momos Kinderwelt ein Vorbild für alle Kitas. Er lobte die hohe Zuwendungsqualität für Kinder und die hier geleistete Integrationsarbeit. Jürgen Schlegel (Freie Wähler) freute sich vor allem darüber, dass hier Ängste vor unbekannten und fremden Menschen abgebaut würden und erkundigte sich nach den Möglichkeiten, über private Vermietung zusätzliche Einnahmen zu erzielen.
Nach Auskunft von Sozialamtsleiter Stefan Goller-Martin können derzeit die Räume wegen der Corona-Beschränkungen
nicht für private Familienfeiern vermietet werden. Das wolle man auch gar nicht forcieren, weil es dafür andere Räume gebe und Momos Kinderwelt in erster Linie als integrativer Quartierstreff dienen soll. Eigentlich liege der Zuschussbedarf bei rund 65 000 Euro. Da aber das Land mit 10 000 Euro einsteigt und sich auch der Landkreis beteiligt, könnten die städtischen Aufwendungen verringert werden. Für 2020 könne der städtische Zuschussbedarf noch nicht exakt berechnet werden. Die Kirchengemeinde erhalte jeweils im Juni eine jährliche Abschlagszahlung. 2021 beträgt diese Summe 54 000 Euro.