Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Masterstudium dreht sich um alternative Energiekonzepte
An der Hochschule Ravensburg-Weingarten kann man Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie studieren
WEINGARTEN (sz) - Die Hochschulföderation SüdWest (HfSW), zu der auch die Hochschule RavensburgWeingarten gehört, bietet seit dem aktuellen Wintersemester 2020/2021 den neuen Masterstudiengang Wasserstoffund Brennstoffzellentechnologie an, der umfassend auf die Entwicklung alternativer Energiekonzepte vorbereitet. Nach dem Master Elektromobilität und dem Master Autonomes Fahren ist dies bereits der dritte berufsbegleitende Verbundstudiengang der Föderation, heißt es in der Pressemitteilung der Hochschule.
Zur Mobilität der Zukunft gehören alternative Antriebstechniken, vor allem der Elektrifizierung komme demnach eine hohe Bedeutung zu. „Die Nachfrage nach Wasserstoff und Brennstoffzellen wird in naher Zukunft steigen, daher ist diese akademische Weiterbildung interessant für Unternehmen und Forschungseinrichtungen“, wird der wissenschaftliche Leiter Professor Walter Czarnetzki zitiert.
Der Studiengang richtet sich an Interessenten mit technischem Erststudium, die berufsbegleitend einen akademischen Masterabschluss erwerben möchten, ohne dabei ihre Karriere unterbrechen zu müssen. Studiert wird an der Hochschule Esslingen, die Organisation des Studiengangs übernimmt der Graduate
Campus der Hochschule Aalen. Dessen Geschäftsführerin Dr. Alexandra Jürgens verweist laut des Schreibens auf die gute Studierbarkeit neben dem Beruf durch einen modularen Studienaufbau.
Die Studierenden erwerben ein technisch fundiertes Wissen über die gesamten Energiespeicher- und Wandlungssysteme sowie dessen Wechselwirkungen, um CO2-neutrale Energie- und neue Antriebskonzepte zu entwickeln. Sie befassen sich mit allen wichtigen Systemkomponenten eines zirkularen Energiesystems auf Basis von Wasserstoff, von der Erzeugung, der Speicherung, über die Wandlung bis hin zum Antriebsstrang in der mobilen Anwendung.
Um vorab qualitativ fundierte Aussagen im Entwicklungsprozess treffen zu können, werden im Studium Entwicklungsmethoden und Simulationswerkzeuge eingesetzt. „Das neue Masterstudienangebot
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie bündelt die Kompetenzen der einzelnen Hochschulen in hervorragender Weise, um forschungsnahes Wissen an Ingenieure zu vermitteln“, so der Vorsitzende der HfSW und Rektor der Hochschule der Medien Stuttgart, Professor Alexander W. Roos, in dem Pressebericht. Seiner Ansicht nach sei dieses Studienkonzept ein Gewinn für die Automobilindustrie, und er sehe den Einsatz dieser alternativen Antriebsform neben dem Auto verstärkt auch bei schwereren Nutzfahrzeugen und für Langstrecken.
In der HfSW vernetzen sich die baden-württembergischen Hochschulen Aalen, Esslingen, Heilbronn, Mannheim, Ravensburg-Weingarten, Reutlingen und die Hochschule der Medien Stuttgart. In Kooperationsprojekten schöpfen gemäß des Pressetextes die beteiligten Hochschulen Synergien aus und finden gemeinsam Antworten auf die zunehmende Komplexität im Hochschulraum. „In diesem Verbund können wir unser eigenes Weiterbildungsangebot ergänzen durch Kurse und Studiengänge, die wir alleine nicht stemmen könnten“, so der Rektor der Hochschule RavensburgWeingarten, Thomas Spägele. „Das kommt unseren Absolventen, aber auch der Industrie in unserer Region zugute.“