Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Bis zu 110 Wohnungen und ein Nachbarschaftsplatz
Erster Bauabschnitt im Baindter Fischerareal soll 2024 bezugsfertig sein
BAINDT – Der Gemeinderat von Baindt hat am vergangenen Dienstag beschlossen, das von den Tübinger Architekten Gauggel und Gütschow vorgestellte Bebauungskonzept des Fischerareals weiter voranzutreiben.
Im Baindter Ortskern sollen bis zu 110 Wohnungen in zwei- oder dreigeschossigen Häusern gebaut werden. Ein Nachbarschaftsplatz zwischen den Gebäuden soll Begegnungen ermöglichen. Zum Bauhof hin sind niedrige Gebäude geplant, die beispielsweise von den Bewohnern als Sitzplätze oder Hobbyräume gestaltet werden können.
Ein grüner Puffer bestehend aus Bäumen und hohen Pflanzen ist als Sichtschutz zum Lebensmittelmarkt hin vorgesehen. Entlang des Grünstreifens sollen Parkplätze entstehen. Außerdem ist eine Tiefgarage geplant mit voraussichtlich über 100 Stellplätzen.
Quer durch das Quartier sollen Wege zum Supermarkt gehen. Die aus zwei bis zu vier Zimmern bestehenden Wohnungen werden im Schnitt eine Grundfläche von 85 Quadratmetern haben. Nebengebäude für Müll und Fahrräder ergänzen die Bebauung. Gauggel und Gütschow rechnen mit einer Fertigstellung des ersten Bauabschnitts mit 54 Wohnungen im Sommer 2024. Der zweite Bauabschnitt mit 46 Wohneinheiten soll ein Jahr später folgen.
Sorge bereitete einigen Gemeinderäten die geplante Zufahrt zur Tiefgarage. Diese ist laut Unterlagen von zwei Seiten befahrbar und führt demnach auch über den Nachbarschaftsplatz,
der damit, so die Befürchtung, nicht sinnvoll genutzt werden könne.
Gemeinderat Stefan Konzett war wichtig, viel Wert auf die Gestaltung der Gebäudefassaden zu legen, da das Fischerareal schließlich optisch den Ort präge. Anfang 2021 möchte Bürgermeisterin Simone Rürup die Vergabekriterien für die einzelnen Bauprojekte beschließen, sodass mit der Vermarktung im April begonnen werden kann. Dann komme es darauf an, die richtigen Bewerbungen zu provozieren, so Gauggel, und die unterschiedlichen Akteure zusammenzubringen.
Über die Grundstücksvergabe könne der Gemeinderat lange die Hand über der Planung halten und sicherstellen, dass die Wünsche des Gremiums realisiert werden, versichert der Architekt. Unter anderem sind unterschiedliche Wohnformen für ältere Menschen und ein Stützpunkt der Stiftung Liebenau im Gespräch. Das ursprünglich von der Stiftung St. Franziskus geplante Altenzentrum für demenziell Erkrankte (die SZ berichtete) kam nicht mehr zur Sprache.
Bürgermeisterin Rürup bestätigte, dass die Stiftung und das Siedlungswerk aus verschiedenen Gründen von ihren Plänen Abstand genommen haben. Das hänge mit der Finanzierbarkeit zusammen sowie mit der veränderten konzeptionellen Ausrichtung, so Rürup. Dazu komme, dass Pflegekräfte sehr schwer zu finden seien. Beide Seiten haben jedoch Interesse an einer Teilnahme im Konzeptvergabeverfahren bekundet.