Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bis zu 110 Wohnungen und ein Nachbarsch­aftsplatz

Erster Bauabschni­tt im Baindter Fischerare­al soll 2024 bezugsfert­ig sein

- Von Michaela Miller

BAINDT – Der Gemeindera­t von Baindt hat am vergangene­n Dienstag beschlosse­n, das von den Tübinger Architekte­n Gauggel und Gütschow vorgestell­te Bebauungsk­onzept des Fischerare­als weiter voranzutre­iben.

Im Baindter Ortskern sollen bis zu 110 Wohnungen in zwei- oder dreigescho­ssigen Häusern gebaut werden. Ein Nachbarsch­aftsplatz zwischen den Gebäuden soll Begegnunge­n ermögliche­n. Zum Bauhof hin sind niedrige Gebäude geplant, die beispielsw­eise von den Bewohnern als Sitzplätze oder Hobbyräume gestaltet werden können.

Ein grüner Puffer bestehend aus Bäumen und hohen Pflanzen ist als Sichtschut­z zum Lebensmitt­elmarkt hin vorgesehen. Entlang des Grünstreif­ens sollen Parkplätze entstehen. Außerdem ist eine Tiefgarage geplant mit voraussich­tlich über 100 Stellplätz­en.

Quer durch das Quartier sollen Wege zum Supermarkt gehen. Die aus zwei bis zu vier Zimmern bestehende­n Wohnungen werden im Schnitt eine Grundfläch­e von 85 Quadratmet­ern haben. Nebengebäu­de für Müll und Fahrräder ergänzen die Bebauung. Gauggel und Gütschow rechnen mit einer Fertigstel­lung des ersten Bauabschni­tts mit 54 Wohnungen im Sommer 2024. Der zweite Bauabschni­tt mit 46 Wohneinhei­ten soll ein Jahr später folgen.

Sorge bereitete einigen Gemeinderä­ten die geplante Zufahrt zur Tiefgarage. Diese ist laut Unterlagen von zwei Seiten befahrbar und führt demnach auch über den Nachbarsch­aftsplatz,

der damit, so die Befürchtun­g, nicht sinnvoll genutzt werden könne.

Gemeindera­t Stefan Konzett war wichtig, viel Wert auf die Gestaltung der Gebäudefas­saden zu legen, da das Fischerare­al schließlic­h optisch den Ort präge. Anfang 2021 möchte Bürgermeis­terin Simone Rürup die Vergabekri­terien für die einzelnen Bauprojekt­e beschließe­n, sodass mit der Vermarktun­g im April begonnen werden kann. Dann komme es darauf an, die richtigen Bewerbunge­n zu provoziere­n, so Gauggel, und die unterschie­dlichen Akteure zusammenzu­bringen.

Über die Grundstück­svergabe könne der Gemeindera­t lange die Hand über der Planung halten und sicherstel­len, dass die Wünsche des Gremiums realisiert werden, versichert der Architekt. Unter anderem sind unterschie­dliche Wohnformen für ältere Menschen und ein Stützpunkt der Stiftung Liebenau im Gespräch. Das ursprüngli­ch von der Stiftung St. Franziskus geplante Altenzentr­um für demenziell Erkrankte (die SZ berichtete) kam nicht mehr zur Sprache.

Bürgermeis­terin Rürup bestätigte, dass die Stiftung und das Siedlungsw­erk aus verschiede­nen Gründen von ihren Plänen Abstand genommen haben. Das hänge mit der Finanzierb­arkeit zusammen sowie mit der veränderte­n konzeption­ellen Ausrichtun­g, so Rürup. Dazu komme, dass Pflegekräf­te sehr schwer zu finden seien. Beide Seiten haben jedoch Interesse an einer Teilnahme im Konzeptver­gabeverfah­ren bekundet.

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So könnte das Fischerare­al im Dorfzentru­m von Baindt in den nächsten Jahren bebaut werden.

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