Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Gebäude bei Unterschwarzach brennen aus
Zahlreiche Feuerwehren sind im Einsatz – Sachschaden geht in die Hunderttausende Euro
UNTERSCHWARZACH - Sachschaden von mehreren Hunderttausend Euro entstand in der Nacht zum Montag beim Brand einer Scheune und eines Stalls bei Unterschwarzach. Menschen kamen nicht zu Schaden. Feuerwehren aus der ganzen Region waren im Einsatz
Gegen 1.10 Uhr am Montag bemerkten Anwohner, dass das ungenutzte landwirtschaftliche Anwesen in Weiherbauer brannte, berichtet die Polizei. Beim Eintreffen der Feuerwehren standen der ehemalige Stall und eine Heubergehalle bereits in Vollbrand.
Von drei Seiten aus führten die Einsatzkräfte den Löschangriff. Es gelang ihnen dadurch, an einem Zwischenbau eine sogenannte Riegelstellung aufzubauen und so ein Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Wohngebäude zu verhindern. In diesem befanden sich in der Nacht keine Menschen, wovon sich die Feuerwehr auch bei einer Durchsuchung überzeugte.
„Das Feuer war etwa gegen 5.30 Uhr gelöscht“, berichtete der Bad Wurzacher Kommandant Rolf Butscher. Allerdings waren Feuerwehrleute noch am späteren Vormittag im Einsatz, da die in den bis auf die Grundmauern abgebrannten Gebäuden gelagerten Heu- und Strohballen noch abgelöscht werden mussten.
„Wir erwarten noch einen Bagger, der die Großpacken auseinanderzieht“, so Butscher am frühen Vormittag, als sich auch Bad Wurzachs Bürgermeisterin Alexandra Scherer vor Ort ein Bild von der Lage machte.
Der Trinkwasserversorger Obere Schussentalgruppe hatte in der Nacht auf Anforderung der Feuerwehr den Wasserdruck im Netz erhöht, sodass die Löscharbeit gesichert war. Genutzt wurde auch in großen Gülletanks gelagertes Wasser.
Im Einsatz waren an die 90 Feuerwehrleute aus Bad Wurzach, Unterschwarzach, Dietmanns, Bad Waldsee, Füramoos, Eberhardzell, Mühlhausen und Oberessendorf. Bad Wurzach und Bad Waldsee setzten dabei auch ihre Drehleiterfahrzeuge ein. Die Wehren aus Ochsenhausen und Biberach wurden vorsorglich alarmiert, konnten aber noch während der Anfahrt wieder umdrehen. Lediglich ihre Einsatzleiter waren vor Ort.
Ebenfalls aktiv war das Deutsche Rote Kreuz, das im Versorgungszelt der Feuerwehr die Kameraden mit heißen Getränken und Imbiss verpflegte. In diesem Zelt konnten die Kameraden in den kalten Morgenstunden
auch die nasse Kleidung wechseln.Im Einsatz waren zudem ein Notarzt, ein Rettungswagen sowie die Polizei. Die Brandursache ist noch unbekannt. Die Kripo ermittelt.
Zu einem Einsatz musste die Freiwillige Feuerwehr Bad Wurzach auch am Samstagmittag ausrücken. Nach einem häuslichen Unfall galt es, den Verletzten aus einem oberen Stockwerk zu bergen. Dazu kam die Drehleiter zum Einsatz. Mit gutem Auge und Fingerspitzengefühl wurde der Drehleiterkorb in den schmalen Durchgang zwischen zwei Häusern in der Herrenstraße navigiert. Der Verletzte wurde durchs Fenster ins Freie und schließlich in den Rettungswagen gebracht. Neben vier Feuerwehrleuten, darunter Kommandant Butscher, und dem DRK sowie dem Notarzt war auch ein Rettungshubschrauber im Einsatz.