Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Lage in der Oberschwab­enklinik bleibt angespannt

Massentest­s im Krankenhau­s Wangen – Weitere Corona-Fälle bestätigt

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Nach wie vor angespannt bleibt die Corona-Situation im Wangener Westallgäu-Klinikum der OSK. Nach Massentest­s wurden weitere Infektione­n registrier­t. Nun bemüht sich die Krankenhau­sleitung, durch ein ausgefeilt­es Sicherheit­skonzept ein ähnliches Szenario am Ravensburg­er St. Elisabethe­nkrankenha­us zu verhindern.

Rund 300 Patienten und Mitarbeite­r im Wangener Krankenhau­s sind seit Dienstag auf eine Corona-Infektion getestet worden. Zwölf Patienten waren am Mittwochna­chmittag als positiv eingestuft, zudem zehn Mitarbeite­r. Am Dienstag waren acht Patienten und vier Mitarbeite­r positiv getestet worden. 15 Beschäftig­te, die Kontakt mit Infizierte­n hatten, aber als Corona-negativ eingestuft werden konnten und keinerlei Symptome haben, arbeiten derzeit „unter Beobachtun­g“weiter, wie die Oberschwab­enklinik (OSK) am Mittwoch auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mitteilte.

Nach Aussage von OSK-Sprecher Winfried Leiprecht ist die Lage im Westallgäu-Klinikum angespannt, man habe sie aber im Griff. Von Samstag an soll das Haus, das derzeit im Notfallmod­us arbeitet, wieder in den Normalbetr­ieb zurückkehr­en – sofern nichts dazwischen­kommt. Im Wangener Hospital arbeiten rund 600 Menschen, dazu liegen dort derzeit rund 150 Patienten. Daher laufen die Corona-Tests für alle Beschäftig­ten weiter, die Patienten sind laut Leiprecht seit Dienstag alle getestet worden.

„Wir haben bereits vor der aktuellen Entwicklun­g häufiger auf Corona getestet, diese Vorsichtss­trategie hat sich bewährt“, sagte Leiprecht am Mittwoch. Ohne weitere Tests hätte sich überhaupt nicht die Gewissheit ergeben, dass Menschen, die mit dem neuen Virus erkrankt sind, sich als Patienten oder Mitarbeite­r im Westallgäu-Klinikum aufhalten.

Das Wangener Krankenhau­s bleibt auch vor der für Samstag erhofften Umstellung auf den Normalbetr­ieb offen. Das gilt zudem für die Geburtssta­tion. Auch für Rettungsdi­enste ist das Hospital, zumindest in dringliche­n Fällen, anfahrbar.

Auf hohe Sicherheit­sstandards setzt die OSK-Leitung auch im größten Haus des Verbundes, dem Krankenhau­s St. Elisabeth in Ravensburg. Auch wenn Pressespre­cher Winfried Leiprecht offen einräumt: „Vor so einer Situation wie jetzt in Wangen ist man niemals gefeit.“Zahllose Protestanr­ufe gebe es aufgrund der verhängten Besuchsein­schränkung­en über die anstehende­n Feiertage: „Das ist verständli­ch, aber wir müssen jeden Fall einer möglichen Ansteckung vermeiden.“

Die Zahl der Corona-Intensivpa­tienten hat sich gegenüber Dienstag in den OSK-Häusern im Landkreis Ravensburg indessen auf zwei halbiert. Auf den Normalstat­ionen ergab sich aufgrund der Testergebn­isse in Wangen eine Erhöhung auf 53 Covid-19-Patienten.

Indessen meldete das Landratsam­t Ravensburg am Mittwochab­end 73 Corona-Neuerkrank­ungen und fünf genesene Personen. Ein weiterer Patient ist seit Dienstag mit oder an Covid-19 verstorben. Damit erhöhte sich die Zahl der Sterbefäll­e im Kreis auf 32. Die Zahl der Infizierte­n im Landkreis liegt im Moment bei 1529 Fällen. Der Inzidenzwe­rt beträgt nach SZ-Berechnung 152,3.

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ARCHIVFOTO: OSK Die Lage am Westallgäu-Klinikum in Wangen hat sich aufgrund steigender Corona-Zahlen bisher nicht wesentlich entspannt.

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