Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Corona-Schnelltests kommen flächendeckend
Südwesten plant 150 Standorte – Impffahrplan steht – 770 neue Todesfälle
BERLIN/STUTTGART (lsw/AFP/sz) Baden-Württemberg will die Corona-Schnelltests vor Weihnachten flächendeckend im ganzen Land anbieten. Das teilte das Sozialministerium am Donnerstag in Stuttgart mit. Demnach können sich die Menschen an 150 Standorten in mehr als 120 Städten und Gemeinden auf das Coronavirus testen lassen. Das Land stellt dafür 80 000 Schnelltests zur Verfügung. Geplant ist die Aktion für den 23. und 24. Dezember.
Die kostenlosen Schnelltests sollen vor den Feiertagen ermöglichen, dass sich Familien ohne Sorgen treffen können. „Wir wollen mit der Aktion erreichen, dass kein Mensch das Weihnachtsfest einsam und alleine verbringen muss“, sagte Gesundheitsminister Manfred Lucha.
Die Aktion mit dem Namen „Stille Nacht, einsame Nacht? Muss nicht sein!“, über die die „Schwäbische Zeitung“vorab berichtet hatte, richtet sich laut Sozialministerium vor allem an Angehörige von Risikogruppen wie etwa Großeltern und Personen mit Vorerkrankungen. Alle Standorte und Stationen für die Tests sind im Internet abrufbar unter www.schwäbische.de/schnelltests.
Zu den ersten geplanten Impfungen gab Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag Details bekannt. In Deutschland sollen demnach ab dem 27. Dezember zunächst über 80-Jährige und Menschen in Pflegeheimen die Möglichkeit zur Impfung bekommen. Auch im Rest der EU soll es am 27., 28. oder 29. Dezember mit den Impfungen losgehen.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland stieg unterdessen weiter an. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab mehr als 30 000 neue Fälle innerhalb eines Tages an. Außerdem
wurden 771 neue Todesfälle gemeldet. Spahn sprach von „sehr, sehr“hohen Zahlen, die in den kommenden Tagen wohl in dieser Größenordnung bleiben würden.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach machte wenig Hoffnung auf ein baldiges Ende des Lockdowns in Deutschland. Er halte es für fast ausgeschlossen, dass bis zum 10. Januar die „Zielinzidenz“von unter 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern erreicht werde, sagte er der „Welt“. „Daher gehe ich fest von einer Verlängerung des Lockdowns aus.“