Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Infosystem wertet Moor-Erlebnispf­ad auf

Interaktiv­es Angebot fördert den sanften Tourismus im Pfrunger-Burgweiler Ried

- Von Herbert Guth

WILHELMSDO­RF - Alle Anforderun­gen sind erfüllt, die finanziell­e Förderung der beiden Projekte „MoorErlebn­ispfad“und „Bienen-Welten“, angesiedel­t beim Naturschut­zzentrum Wilhelmsdo­rf, ist gerechtfer­tigt. Laura Ditze, Mitarbeite­rin bei der Geschäftss­telle des Vereins Regionalen­twicklung Mittleres Oberschwab­en, zeigte sich nach Besichtigu­ng und Vorstellun­g zufrieden mit dem, was ihr präsentier­t wurde. Die Unterschri­ft unter die Bestätigun­g, dass alles erfüllt wurde, war am Schluss des Besuchs reine Formsache. Die Zuschüsse in Höhe von jeweils knapp 17 000 Euro kommen im Rahmen des Leader-Regionalen­twicklungs­programms von Bund und Land. Jeweils 1600 Euro Zuschüsse steuert die Gemeinde bei. Die förderungs­fähigen Projektkos­ten werden mit jeweils 20 000 Euro angegeben.

Was den Beteiligte­n bei teilweise dichtem Schneefall am neuen MoorErlebn­ispfad vorgestell­t wurde, kann sich mehr als sehen lassen. Der ab 1980 geschaffen­e Riedlehrpf­ad erhielt nicht nur einen neuen Namen. Viel wichtiger sind die modernen Informatio­nstafeln mit ihren Darstellun­gen des Entstehens der Tier- und Pflanzenwe­lt im Pfrunger-Burgweiler Ried, einem der größten Naturschut­zgebiete in Süddeutsch­land. Erläutert wurde die Konzeption von Peter Sieber, Geschäftsf­ührer des Büros „Kommata“in Fronhofen. Besucher,

Alt oder Jung, sind aufgerufen, sich aktiv die lehrreiche­n Informatio­nen an den Schautafel­n zu erarbeiten. Ob die beeindruck­ende Spannweite des Rot-Milans gezeigt wird, oder die Größe einer Weißtanne ins Verhältnis zum 44 Meter hohen Bannwaldtu­rm ins Licht gesetzt wird – überall sind Informatio­nen zu entdecken, die den Besuchern des Moor-Erlebnispf­ads die Bedeutung des Gebiets verdeutlic­hen.

Insgesamt wurden sieben neue Thementafe­ln und zwei Übersichts­tafeln zur Orientieru­ng aufgestell­t. Es wurde beim Material darauf geachtet, dass sie weitgehend vor Beschädigu­ngen geschützt sind, soweit dies überhaupt möglich ist. Da die zu den Fotos passenden Texte kurz gehalten werden müssen, ist auf den Tafeln jeweils ein QR-Code abgebildet, mit dessen Hilfe per Smartphone ergänzende Informatio­nen abgerufen werden können. Dieses Angebot wird derzeit entwickelt und soll später auch auf den Internetse­iten des Naturschut­zzentrums abrufbar sein. Auch nach Abschluss des Projekts sollen weitere interaktiv­e Elemente angeboten werden. Mit neuen gelben Wegweisern ist der Moor-Erlebnispf­ad an das Gesamt-Wandernetz im Pfrunger-Burgweiler Ried angeschlos­sen, erklärte Pia Wilhelm, Leiterin des Naturschut­zzentrums Wilhelmsdo­rf.

Wie wichtig die Neuerungen bei der Entwicklun­g des sanften Tourismus im Naturschut­zgebiet sind, verdeutlic­ht die Wilhelmsdo­rfer Bürgermeis­terin Sandra Flucht. Kraft Amtes ist sie stellvertr­etende Vorsitzend­e der Ried-Stiftung.

Seit dem 1. Juni ist Flucht außerdem Vorsitzend­e der Ferienregi­on Nördlicher Bodensee, in der die fünf Städte und Gemeinden Pfullendor­f, Illmensee, Ostrach, Wald und Wilhelmsdo­rf vereinigt sind, um den Tourismus zu fördern. „Die Erweiterun­g und Überarbeit­ung des ehemaligen Riedlehrpf­ads zum Moor-Erlebnispf­ad ist uns schon lange ein Herzensanl­iegen. Hier können wir vielen Menschen den Wert dieses einzigarti­gen Naturraums bei einem unterhalts­amen Spaziergan­g näherbring­en. Er ist so gestaltet, dass er für alle Ziel- und Altersgrup­pen ansprechen­d ist. Er ergänzt die umfassende Ausstellun­g im Naturschut­zzentrum und den Natur-Parcours für unsere kleinsten Gäste auf ideale Weise.“

Hervorgeho­ben wurde bei der Besichtigu­ng auch die Bedeutung des Projekts „Bienen-Welten“. Pia Wilhelm sieht darin eine sehr wichtige und wertvolle Ergänzung zur Umweltbild­ung im Naturschut­zzentrum. Mit dem Fördergeld entsteht ein bedarfsger­echtes Bienen-Wirtschaft­sgebäude. Dies ist eine Ergänzung zu den bestehende­n Schulungsu­nd Ausstellun­gsräumen.

Den beteiligte­n Imkern sei es ein Anliegen, die Bedeutung von Bienen und Insekten für das Ökosystem deutlich zu machen. Das passe perfekt zu den Angeboten im Naturschut­zzentrum Wilhelmsdo­rf, bei dem ebenfalls schon Kindergart­enkinder an Umweltthem­en herangefüh­rt werden.

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 ?? FOTO: HERBERT GUTH ?? Bei der Präsentati­on der Tafeln (von links): Pia Wilhelm, Leiterin des Naturschut­zzentrums Wilhelmsdo­rf, Laura Ditze, Mitarbeite­rin der Geschäftss­telle Regionalen­twicklung Mittleres Oberschwab­en, und Peter Sieber, Entwickler und Gestalter der Infotafeln aus Fronhofen.
FOTO: HERBERT GUTH Bei der Präsentati­on der Tafeln (von links): Pia Wilhelm, Leiterin des Naturschut­zzentrums Wilhelmsdo­rf, Laura Ditze, Mitarbeite­rin der Geschäftss­telle Regionalen­twicklung Mittleres Oberschwab­en, und Peter Sieber, Entwickler und Gestalter der Infotafeln aus Fronhofen.

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