Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
So läuft die „Vesperkirche unterwegs“ab
Ziegler-Stiftung und Diakonie bieten auch einen Telefonservice und Brieffreundschaften an
WILHELMSDORF (sz) - Die aktuellen Corona-Hygieneregeln bestimmen auch die Planungen für die „Vesperkirche unterwegs“der Zieglerschen, die vom 17. Januar bis zum 13. Februar in Leutkirch, Ravensburg und Wilhelmsdorf stattfinden wird. Unter anderem werden „Vesper-Pakete to go“, ein Telefonservice und Brieffreundschaften angeboten, teilt die Johannes-Ziegler-Stiftung mit.
„Natürlich steht der Schutz unserer Gäste und ehrenamtlichen Helfer immer im Mittelpunkt unserer Planungen. Deshalb haben wir unsere ersten Planungen noch einmal angepasst“, erzählt Gerd Gunßer. Die Vesperkirche wird demnach nicht mehr mit einem gemeinsamen Essen in Leutkirch, Ravensburg und Wilhelmsdorf umgesetzt. Stattdessen gibt es „Vesper-Pakete to go“mit belegten Broten, Äpfeln, Süßigkeiten, einem Impuls und einem kleinen
Geschenk. Die Pakete können im Veranstaltungszeitraum täglich von 11 bis 14 Uhr an der Dreifaltigkeitskirche in Leutkirch, am Johannesgemeindehaus in Ravensburg und am Brüdergemeindehaus in Wilhelmsdorf abgeholt werden. Wer das Haus nicht verlassen kann, wird von ehrenamtlichen Helfern auch beliefert. Anmeldungen für eine Lieferung der Pakete an die Haustür werden über die Telefonnummer 0151 / 26347894 angenommen. „Einen kurzen Moment der Begegnung und des Innehaltens möchten wir über Andachten erreichen“, ergänzt Pfarrer Ralf Brennecke. Die Andachten finden um 14 Uhr mit ausreichend Abstand in den jeweiligen Kirchen statt. Sie werden von Gemeindegliedern, Gemeindepfarrern und den Organisatoren gehalten.
Über das kostenlose Essensangebot hinaus setzt die Vesperkirche auf
Begegnungen anderer Art: „Unter unserem Motto ,Ich sehe Deine Not’ soll es auf den Veranstaltungszeitraum befristete Brieffreundschaften und Telefongespräche geben.“Und das geht so: An den Pfarrämtern kann der Wunsch hinterlassen werden, einen Brief von Ehrenamtlichen der Vesperkirche zu erhalten. Dieser wird dann direkt nach Hause geschickt. „Das klingt vielleicht ,oldschool’, aber wer einen Brief schreibt, nimmt sich ganz bewusst Zeit für sein Gegenüber“, erklärt Vanessa Lang die Idee, und weiter: „Das fehlt uns leider viel zu oft: sich Zeit nehmen, Zuhören, Zuversicht spenden.“
Zuhören soll auch über Telefongespräche möglich sein. Damit sich jeder sicher sein kann, dass die Anrufe auch tatsächlich aus der Vesperkirche kommen, wurden Vorkehrungen getroffen. Täglich von 11 bis 12 Uhr werden Ehrenamtliche per Zufall Personen aus den drei Kommunen anrufen und ein Gespräch anbieten. Wer möchte, darf gerne erzählen, wer nicht möchte, darf auch wieder auflegen. Die Anrufe werden mit sichtbarer Nummer getätigt und immer im gleichen Zeitraum. Folgende Nummern gehören zur Vesperkirche: 0151 / 26364712, 0151 / 26371069, 0151 / 26377284, 0178 / 8174726, 0178 / 8175162. „Denn gerade jetzt sind viele Menschen alleine. Da wollen wir Licht und Freude bringen“, sagt Brennecke.