Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ziel: Klinik Tettnang will im Januar coronafrei sein
Teile der Klinik wieder geöffnet – Medizin Campus Bodensee äußert sich bisher nicht zum aktuellen Stand
TETTNANG (lieg) - Bald nach dem Jahresbeginn 2021 will die Klinik Tettnang coronafrei sein – so lautet das Ziel, das der Medizin Campus Bodensee (MCB), zu dem das Tettnanger Krankenhaus gehört, kurz vor Weihnachten definiert hat. Nach einem Corona-Ausbruch unter Mitarbeitern und Patienten hatte die Klinik am 10. Dezember einen Patientenstopp verhängt und auch die Notaufnahme geschlossen.
Am 21. Dezember wurde zunächst der Betrieb für ambulante Patienten in der HNO-Praxis wieder aufgenommen. Die Patienten konnten die Klinik über einen Seiteneingang betreten. Am 23. Dezember wurde schließlich auch die Geburtshilfe der Klinik wieder eröffnet. So will die Klinik nach und nach wieder in den Normalbetrieb zurückkehren.
Auf eine Nachfrage am Montag zur aktuellen Corona-Lage an der Klinik und danach, welche Bereiche inzwischen wieder regulär geöffnet sind, hatte der MCB für Dienstag eine allgemeine Pressemitteilung angekündigt. Trotz erneuter Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“blieb diese am Dienstag bis Redaktionsschluss jedoch aus. Am 18. Dezember waren noch 84 Mitarbeiter der Klinik mit dem Coronavirus infiziert, auch bei 26 Patienten war das Virus bis zu diesem Zeitpunkt nachgewiesen worden. Konkrete Angaben, wie sich diese Zahlen weiterentwickelt haben, machte der MCB seither nicht mehr – nur insoweit, dass sich die Zahl der infizierten Mitarbeiter über das vierte Adventswochenende nochmals erhöht hatte.
Zum Jahresende oder spätestens zum ersten Januarwochenende solle die KV-Notfallpraxis in den Räumen der Klinik für alle Notfallpatienten geöffnet sein, kündigte MCB-Geschäftsführerin Margita Geiger vor Weihnachten in einer Pressemitteilung an. Am Montagmorgen war die Notaufnahme der Klinik noch geschlossen – was bei einem 44-jährigen Mann für Unmut gesorgt und letztlich einen Polizeieinsatz ausgelöst hatte.
So habe der Mann laut Polizeibericht am Montag gegen 8 Uhr auf einer Behandlung in der Notaufnahme bestanden und nicht wahrhaben wollen, dass diese coronabedingt geschlossen war. Die Klinikmitarbeiter riefen die Polizei, die den Mann überwältigte und zur Behandlung ins Krankenhaus nach Friedrichshafen brachte.