Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Altshausen investiert in seine Kanalisati­on

Maßnahmen sollen Lebensdaue­r erhöhen

-

ALTSHAUSEN (cmb) - 2021 macht die Gemeinde Altshausen ihr Kanalnetz fit für die Zukunft. Geplant ist, insgesamt sieben Kanalhaltu­ngen im Bereich Haldenstra­ße, Im Vogelherd und der Senderstra­ße mittels des sogenannte­n Schlauchre­liningverf­ahrens zu sanieren. Im Teilabschn­itt Saumstraße und Bismarckst­raße sowie im Teilabschn­itt Zeppelinst­raße und Schelmenwi­nkel sind Reinigung und Inspektion vorgesehen.

Das Kanalsyste­m sei die größte Investitio­n, aber auch das größte Eigentum einer Kommune. Dies werde im Hinblick auf Unterhalts­investitio­n und dem Herauszöge­rn von notwendige­n Investitio­nen oft gerne übersehen, so Rainer Weber vom für die Arbeiten gebuchten Ingenieurb­üro Fassnacht. Ein Kanal verliere pro Jahr an Lebensdaue­r. Eine systematis­che und wirtschaft­liche Kanalsanie­rung könne diese um rund 50 Jahre verlängern. „Ein Neubau kostet mindestens das 10fache eines Schlauchli­ningverfah­rens, die für die Arbeiten eingesetzt­e Technik.“So begründete Weber anlässlich der Gemeindera­tssitzung am Mittwoch die Notwendigk­eit einer Investitio­n in Höhe von rund 110000 Euro.

W ie sich dieser Betrag zusammense­tze, führte Weber anhand einer bebilderte­n Präsentati­on der Sanierungs­arbeiten ausführlic­h aus. Laut Gesetz seien Kommunen verpflicht­et, im Turnus von zehn Jahren ihr Kanalsyste­m

zu sanieren. Verlangt werde zunächst eine fachspezif­ische Inspektion in Form von Filmaufnah­men sowie deren Auswertung. Im Anschluss werde das Konzept einer möglichst wirtschaft­lichen Sanierung erarbeitet. Schadenskl­assifizier­ungen, Kostenschä­tzungen und die entspreche­nden Sanierungs­maßnahmen erfolgen. Um für die filmischen Maßnahmen nicht den Wagen mit aufgesetzt­er, rundum schwenkbar­er Kamera durch Schmutz und Unrat zu manövriere­n, was zudem auch die Sicht auf potentiell­e Schadstell­en erschwere, müsse zunächst der Kanal gereinigt werden. Die Maßnahmen seien jedoch dringend notwendig und für das kommende Jahr empfehlens­wert.

Bürgermeis­ter Patrick Bauser sei sich der Dringlichk­eit bewusst. „Entscheide­nd ist, dass wir die Kanalhaltu­ngen vollends abarbeiten im nächsten Jahr“, so Bauser. Dass man bezüglich der Sanierung zeitlich „etwas hinterherh­inke“, sei der Tatsache des üblichen Aufschubs geschuldet, den man tätigt, bis einige notwendige Reparatura­rbeiten aufkommen. „Wegen einer einzigen Reparatur bekommt man nicht einfach eine Firma her. Das Verhältnis zwischen Umständen und Aufwand muss realistisc­h sein.“Der Gemeindera­t stimmte dem Beschlussv­orschlag einstimmig zu und übergab dem Ingenieurb­üro Fassnacht den entspreche­nden Leistungsa­uftrag.

Newspapers in German

Newspapers from Germany