Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars haben keine Chance beim Tabellenführer
Klare Niederlage der Ravensburger in der Deutschen Eishockey-Liga 2 beim Topteam Kassel
KASSEL (tk) - Mit dem derzeit wohl schwersten Spiel sind die Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockey-Liga 2 ins neue Jahr gestartet. Beim unangefochtenen Spitzenreiter, den Kassel Huskies, kassierte Ravensburg am Sonntagabend die vierte Niederlage in Folge. Die Towerstars spielten bei der 2:4-Niederlage nicht schlecht, Kassel war jedoch vor allem deutlich effektiver und holte den achten Sieg in Folge.
Durch die Niederlage in Hessen und den gleichzeitigen Sieg von Freiburg rutschte Ravensburg in der Tabelle von Platz zwei auf Rang drei ab. Schon am Dienstag (19.30 Uhr/SpradeTV) haben die Towerstars zu Hause gegen die Lausitzer Füchse die Chance, die Niederlagenserie zu beenden. „Meine Mannschaft hat gekämpft“, sagte Towerstars-Trainer Rich Chernomaz. „Aber wir waren nicht geduldig genug an der Scheibe.“
Zum Ausklang des alten Jahres hatten die Towerstars drei Niederlagen in Folge kassiert, zum Start des neuen Jahres gab es eine positive Nachricht. Jonas Langmann feierte sein Comeback im Tor – überraschend schnell, nachdem ursprünglich von einer Verletzungspause bis Februar ausgegangen wurde. Mitte des zweiten Drittels war nach dem vierten Gegentreffer aber schon wieder Schluss für Ravensburgs Goalie. Dabei hatte er zunächst gesehen, wie seine Vorderleute sehr gut ins Spiel beim Meisterschafts- und Aufstiegsfavoriten starteten. Die Towerstars hatten nach vorne zwar nicht die ganz großen Szenen, spielten allerdings sehr diszipliniert und gönnten auch den Huskies keine guten Abschlussmöglichkeiten.
Bis Kassel den Druck erhöhte und den Towerstars ein Fehler in der Defensive unterlief. Vincenz Mayer ging mit Ryon Moser mit, keiner übernahm von Ravensburgs Kapitän den Kasseler Troy Rutkowski. Der Verteidiger hatte ganz viel Platz und traf mit einem platzierten Schuss zum 1:0. Die Führung hielt allerdings nicht lange, denn die Towerstars antworteten in Unterzahl. Zunächst konnte Mathieu Pompei am rechten Pfosten ein Zuspiel von Robbie Czarnik
nicht verwerten, doch Andreas Driendl machte es nach einem identischen Spielzug besser und überwand Gerald Kuhn zum 1:1. Da auch die Huskies Überzahl können und Lois Spitzner mit einem satten Schuss traf, ging es aber mit einer 2:1-Führung für
Kassel in die erste Pause.
Im zweiten Drittel zeigte sich, warum die Huskies ganz oben stehen. Kassel spielte extrem effektiv. Erstes Beispiel: Nach wenigen Sekunden des Mittelabschnitts verpasste Andreas Driendl nach gutem Einsatz von David Zucker den Abschluss, an der blauen Linie ließ sich Driendl kurz darauf zu viel Zeit mit dem Schuss. Corey Trivino spritzte dazwischen, ließ auch Pawel Dronia stehen und tunnelte Langmann zum 3:1. Zweites Beispiel: In der 31. Minute hatten Kai Hospelt und Mathieu Pompei dicke Chancen für Ravensburg. Sie scheiterten an Kuhn, Kassel konterte über Lukas Laub und Philippe Cornet – 4:1. Danach war für Langmann Schluss, Olafr Schmidt kam wieder zwischen die Pfosten. Für Kassels Trainer Tim Kehler waren diese beiden Tore mitentscheidend. „Die Konter haben
Kassels Trainer Tim Kehler über einen entscheidenden Faktor wir stark gespielt“, meinte Kehler. „Wie sagt man? Eiskalt.“
Die Towerstars spielten weiter gut, aber sie scheiterten immer wieder an Huskies-Goalie Kuhn. „Drei Tore sind eine Menge“, meinte Hospelt in der Drittelpause bei SpradeTV. „Wir müssen schauen, dass wir das nächste schießen und uns nicht so viel Zeit dafür lassen.“Das klappte aber nicht. Stattdessen bewahrte Schmidt die Towerstars gegen Spitzner vor einem noch höheren Rückstand. Kassel kontrollierte die Begegnung, Ravensburg kam kaum zu Abschlüssen. Die beste Chance hatte Hospelt in Unterzahl, doch Joel Keussen war mit dem Schläger noch dran und lenkte den Puck weiter über das Tor. Ebenfalls in Unterzahl hätten die Huskies die Führung ausbauen können, Marc Schmidpeter scheiterte bei einem Alleingang aber an Schmidt. Dennoch geriet der Sieg für Kassel nicht mehr in Gefahr.
Kurz vor Schluss gestaltete Olivier Hinse mit seinem dritten Saisontreffer das Ergebnis immerhin noch ein bisschen freundlicher. Mit einer geschickten Drehung spielte der Towerstars-Stürmer Ryon Moser aus und traf etwas glücklich über Kuhns Schulter zum 2:4-Endstand. „Wir hatten einen Fehler vor dem ersten Tor, das zweite Tor ist ein super Schuss und im zweiten Drittel gab es einen individuellen Fehler bei einem Konter“, analysierte Chernomaz.
„Die Konter haben wir stark gespielt.“