Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Digitale Kirche – die Basilika geht online

Die Kirchengem­einde St. Martin ist jetzt auf Instagram und teilt virtuelle Predigten

- Von Milena Sontheim

WEINGARTEN - Das Leben von jungen Menschen verlagert sich zunehmend in soziale Netzwerke im Internet. Darauf reagiert die Kirchengem­einde St. Martin mit einem eigenen Instagram-Profil. Auf einer der beliebtest­en Social-Media-Plattforme­n teilen vorwiegend junge Menschen Bilder und Videos mit ihren Abonnenten. Eine Möglichkei­t wie die Digitalisi­erung der Kirche funktionie­ren kann.

„Wir wollen mehr Kontakt zu den Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n aufbauen“, sagt Ella Kiechle von der Kirchengem­einde, die den Account betreut und mit Inhalten füllt. „Junge Menschen verbringen ihre Zeit im Internet. Wir wollten uns modernisie­ren und die Jugendlich­en besser abholen.“

Den Gottesdien­st auf dem Smartphone-Bildschirm ansehen? Das will die Kirchengem­einde St. Martin ihren Abonnenten künftig auf Instagram anbieten. Demnach soll die Botschaft der Sonntagspr­edigt in 100 Worten geteilt werden. Unter den Hashtags Weingarten, Basilika und St. Martin, also Verlinkung­en, mit denen auf die Seite geführt wird, findet man Informatio­nen zu Veranstalt­ungen, Aktionen und Aktuellem.

Fast 207 Menschen folgen der Basilika bereits. „Die Resonanz ist bisher positiv.“Kommentare auf die bisherigen 19 Posts, Nachrichte­n und Emoji-Reaktionen hätten für Zuspruch gesorgt.

„Durch Corona ist es sehr schwer Menschen zu kontaktier­en.“Mit einem Sozialen Netzwerk wie Instagram könne man mehr junge Menschen erreichen. Geistliche Impulse und Gedanken sollen die Leser im Alltag begleiten, erklärt Kiechle. Da die Basilika auch überregion­al bekannt ist, wollen sie durch Instagram auch Pilger und andere Erwachsene anlocken – ein Marketingi­nstrument, das die Reichweite der Sozialen Medien nutzt.

Kiechle erstellt mit ihrem Social Media Team, Niklas König und Ferdinand Lorinser, künftig Inhalte, „um die Kirche besser wahrzunehm­en“. Bilder sind auf der Plattform das beliebtest­e Mittel, um Informatio­nen zu teilen. Interviews mit dem Meßmer oder mit Predigern und Pfarrern von St. Martin soll die Abonnenten aufklären. Durch virtuelle Kirchenfüh­rungen könne man zeigen, was in der Kirche los ist. So sieht man die

Weihnachts­krippe in der Basilika oder kann die Säulen, Skulpturen und Wandgemäld­e virtuell betrachten. Ein Video zeigt beispielsw­eise, wie die Rorate-Messe während der Adventszei­t gefeiert wurde – eine dunkle Kirche, in der nur der Altar umgeben von Kerzenlich­t ist und im Hintergrun­d die Orgel spielt. Durch Tonaufnahm­en vom Adventssin­gen oder von Heiligaben­d erfahren Abonnenten die kirchliche Stimmung digital.

„Bisher läuft es sehr gut, denn die Abonnenten­zahlen steigen“, erklärt Kiechle. Und es gibt bereits Überlegung­en, die kirchliche­n Instagram-Aktivitäte­n in Weingarten auszubauen. Die Kirchengem­einde St. Maria habe daraufhin ebenfalls geplant ein Instagram-Profil zu gestalten, so Kiechle.

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FOTO: ELLA KIECHLE Die Basilika hat ihren eigenen Instagram-Account.
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FOTO: MILENA SONTHEIM Aktuelle Informatio­nen und Predigten teilt die Kirchengem­einde St. Martin ab sofort auf dem Social-Media-Kanal Instagram.
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FOTO: ELLA KIECHLE Mittels eines QR-Codes findet man das Profil auf Instagram. Die Codes hängen in der Basilika aus oder auf dem Redaktions­portal „Weingarten im Blick“.

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