Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Sternsinger-Segen to go“wegen Corona
Sternsinger bieten in Ravensburg kreative Alternative für den Haussegen an
RAVENSBURG (sz) - In der ersten Januarwoche sind sie traditionell unterwegs, um den Segen Gottes in die Häuser zu bringen. Die Corona-Einschränkungen schieben den ansonsten rund 300 Ravensburger Sternsingern heuer jedoch einen Riegel vor. Als Heilige Drei Könige verkleidete Kinder, Jugendliche und Erwachsene ziehen nicht durch die Straßen. Trotzdem müssen die katholischen Christen nicht auf den Segenswunsch für ihr Zuhause verzichten. Alternative Formen machen dies möglich, heißt es in einer Pressemitteilung der katholischen Seelsorgeeinheiten in Ravensburg.
Je nach Gemeinde werden demnach die bisher besuchten Haushalte mit einem Briefumschlag versorgt: Darin sind zum Beispiel Weihrauchkerzchen, Infoblatt und Überweisungsformular sowie gesegnete Kreide beziehungsweise Segensklebebänder enthalten, um den Segen an den Türen der Häuser und Wohnungen selber anzuschreiben oder anzubringen. Darauf stehen die Buchstaben „C+M+B“und die Jahreszahl 2021. Hinter der Abkürzung verbirgt sich der lateinische Segenswunsch „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“. In einigen katholischen Kirchengemeinden werden die Sternsinger an den Gottesdiensten am Dreikönigstag (6. Januar)
mitwirken. Die Besucher können die Tüten mit dem Material auch in den Kirchen mitnehmen.
Einen „Sternsinger-Segen to go“gibt es am Mittwoch, 6. Januar, in der Kirche St. Jodok: In kleinen Tüten liegen Segensaufkleber, Kreide, Weihrauch und Überweisungsformulare für die Spendenaktion bereit. Von 14 bis 16 Uhr ist eine Sternsingergruppe in der Kirche und wird den Segen sprechen. Die Sternsinger von St. Christina wollen zudem ein Video erstellen, der entsprechende Link dazu wird mit einem Sternsingergruß an die Haushalte im Gemeindegebiet verteilt.
In Obereschach, wo laut des Presseschreibens in den Vorjahren mit jeweils rund 100 Akteuren die meisten
Sternsinger unterwegs waren, verteilen Ehrenamtliche vor Dreikönig Informationen. Symbolhaft werden am 6. Januar nur drei Könige den Gottesdienst mitfeiern. Im Laufe des Tages werden die Gruppenbegleiter den Segen an den Türen erneuern. Und wer möchte, kann sich die Obereschacher Sternsinger virtuell ins Haus holen. „Vielleicht ist es möglich auf diese Weise, die Herzen der Gemeindemitglieder zu berühren und etwas Trost zu spenden“, so der Pressebericht über das Ziel des Films, der von einer Familie aufgenommen wurde, deren drei Kinder schon mehrere Jahre als Sternsinger unterwegs sind.