Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Die Pläne der Verbände wackeln
Lockdown-Verlängerung gefährdet Fortsetzung der laufenden Amateursaison
RAVENSBURG - Wann geht es weiter? Auf diese Frage hätten die Amateurclubs sicherlich gerne zeitnah eine Antwort. Die Verbände, die den Spielbetrieb organisieren, würden dazu wohl auch gerne verlässliche Aussagen tätigen. Doch letztlich können sie das nicht. Das offenbarte sich wieder einmal am Dienstag. Da trafen die führenden Politiker des Landes die Entscheidung, die Regeln für die Gesellschaft weiter zu verschärfen. Für die seit November pausierenden Amateursportler bleibt die Situation somit unverändert: Sie dürfen ihrem Hobby weiterhin nicht nachgehen. Mindestens bis zum 31. Januar, vielleicht sogar noch länger. Dadurch ist klar: Die Pläne der Verbände wackeln, eine Saison-Fortsetzung steht auf der Kippe.
Fußball: Ein genauer Termin, wann der Spielbetrieb im Amateurfußball fortgesetzt werden soll, ist nicht bekannt. Der Württembergische Fußballverband (WFV) plant jedoch, die Saison bis zum 20. Juni 2021 zu beenden. Ein Ziel, das nun immer schwieriger zu erreichen ist. Aufgrund der zugesicherten dreiwöchigen Vorbereitungszeit vor dem Restart und der Vielzahl der noch zu absolvierenden Partien erscheint es derzeit fraglich, wie die Saison mit Hin- und Auf- und Abstiegsrunde abgeschlossen werden soll.
Handball: Auch der Handballverband Württemberg (HVW) besitzt das ambitionierte Bestreben, die Spielzeit 2020/2021 mit sportlichen Entscheidungen zu Ende zu bringen. Geplant ist es, die schon gespielten Partien zu werten und darüber hinaus alle Begegnungen der Rückrunde auszutragen. Nach einer Vorbereitungszeit von drei Wochen soll es wieder losgehen, viel Luft bleibt nach der Lockdown-Verlängerung also nicht mehr. „Sollte bis Mitte März kein Restart möglich sein, wird die Saison wohl annulliert werden müssen“, teilte der HVW in seiner Pressemitteilung im Dezember 2020 mit.
Volleyball: Die Idee des Volleyball-Landesverbands Württemberg (VLW) ist jetzt schon dahin. Eine Fortsetzung des Spielbetriebs im Amateurvolleyball am 30./31. Januar 2021 darf es aufgrund der politischen Beschlüsse nicht geben, in Anbetracht der kurzen Vorbereitungszeit würde es wohl selbst bei einer Erlaubnis
auch am 6./7. Februar 2021 zu keinem Start kommen. Momentan möchte der VLW die Saison in einer Einfachrunde beenden. Wie das gelingen soll, müssen die Funktionäre nach der Lockdown-Verlängerung nun neu erarbeiten.
Tischtennis: Umsetzbar ist noch der Plan vom Tischtennisverband Baden-Württemberg (TTBW). Das TTBW-Präsidium verständigte sich darauf, die Amateurligen ab dem 1. März in einer Einfachrunde fortzuführen. Wirkliche Planungssicherheit, die der Verband mit der frühen und eigentlich pessimistischen Ansetzung schaffen wollte, haben die Vereine nun aber nicht. Eventuell muss auch der TTBW noch einmal neu denken. Planen in der Pandemie ist eben eine echte Herausforderung und kaum möglich.