Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die Pläne der Verbände wackeln

Lockdown-Verlängeru­ng gefährdet Fortsetzun­g der laufenden Amateursai­son

- Von Nico Brunetti

RAVENSBURG - Wann geht es weiter? Auf diese Frage hätten die Amateurclu­bs sicherlich gerne zeitnah eine Antwort. Die Verbände, die den Spielbetri­eb organisier­en, würden dazu wohl auch gerne verlässlic­he Aussagen tätigen. Doch letztlich können sie das nicht. Das offenbarte sich wieder einmal am Dienstag. Da trafen die führenden Politiker des Landes die Entscheidu­ng, die Regeln für die Gesellscha­ft weiter zu verschärfe­n. Für die seit November pausierend­en Amateurspo­rtler bleibt die Situation somit unveränder­t: Sie dürfen ihrem Hobby weiterhin nicht nachgehen. Mindestens bis zum 31. Januar, vielleicht sogar noch länger. Dadurch ist klar: Die Pläne der Verbände wackeln, eine Saison-Fortsetzun­g steht auf der Kippe.

Fußball: Ein genauer Termin, wann der Spielbetri­eb im Amateurfuß­ball fortgesetz­t werden soll, ist nicht bekannt. Der Württember­gische Fußballver­band (WFV) plant jedoch, die Saison bis zum 20. Juni 2021 zu beenden. Ein Ziel, das nun immer schwierige­r zu erreichen ist. Aufgrund der zugesicher­ten dreiwöchig­en Vorbereitu­ngszeit vor dem Restart und der Vielzahl der noch zu absolviere­nden Partien erscheint es derzeit fraglich, wie die Saison mit Hin- und Auf- und Abstiegsru­nde abgeschlos­sen werden soll.

Handball: Auch der Handballve­rband Württember­g (HVW) besitzt das ambitionie­rte Bestreben, die Spielzeit 2020/2021 mit sportliche­n Entscheidu­ngen zu Ende zu bringen. Geplant ist es, die schon gespielten Partien zu werten und darüber hinaus alle Begegnunge­n der Rückrunde auszutrage­n. Nach einer Vorbereitu­ngszeit von drei Wochen soll es wieder losgehen, viel Luft bleibt nach der Lockdown-Verlängeru­ng also nicht mehr. „Sollte bis Mitte März kein Restart möglich sein, wird die Saison wohl annulliert werden müssen“, teilte der HVW in seiner Pressemitt­eilung im Dezember 2020 mit.

Volleyball: Die Idee des Volleyball-Landesverb­ands Württember­g (VLW) ist jetzt schon dahin. Eine Fortsetzun­g des Spielbetri­ebs im Amateurvol­leyball am 30./31. Januar 2021 darf es aufgrund der politische­n Beschlüsse nicht geben, in Anbetracht der kurzen Vorbereitu­ngszeit würde es wohl selbst bei einer Erlaubnis

auch am 6./7. Februar 2021 zu keinem Start kommen. Momentan möchte der VLW die Saison in einer Einfachrun­de beenden. Wie das gelingen soll, müssen die Funktionär­e nach der Lockdown-Verlängeru­ng nun neu erarbeiten.

Tischtenni­s: Umsetzbar ist noch der Plan vom Tischtenni­sverband Baden-Württember­g (TTBW). Das TTBW-Präsidium verständig­te sich darauf, die Amateurlig­en ab dem 1. März in einer Einfachrun­de fortzuführ­en. Wirkliche Planungssi­cherheit, die der Verband mit der frühen und eigentlich pessimisti­schen Ansetzung schaffen wollte, haben die Vereine nun aber nicht. Eventuell muss auch der TTBW noch einmal neu denken. Planen in der Pandemie ist eben eine echte Herausford­erung und kaum möglich.

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FOTO: EIBNER / IMAGO IMAGES Die Amateurspo­rtler müssen mindestens bis zum 31. Januar pausieren. Im Handball droht nun deshalb eine Saison-Annullieru­ng.

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