Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Baumbesetz­er dürfen erstmal in Karlstraße bleiben

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RAVENSBURG (len/rut) - Weil die Vereinbaru­ng zwischen der Ravensburg­er Polizei und den Baumbesetz­ern in der Karlstraße am 10. Januar ausgelaufe­n ist, wurde dieser sogenannte „Friedensve­rtrag“nun am Sonntag verlängert. Polizeiprä­sident Uwe Stürmer hatte den Klimaaktiv­isten, die seit Silvester einen Baum an der Ecke Karl-/Eisenbahns­traße besetzt halten, zunächst zugesicher­t, bis zum 10. Januar auf eine zwangsweis­e Räumung des Camps zu verzichten (die SZ berichtete).

Das gilt nun weiterhin. Bis in einigen Tagen ein Gespräch zwischen den Jugendlich­en und der Stadt Ravensburg stattfinde­n wird, bei dem voraussich­tlich auch die Polizei mit von der Partie ist. „So lange passiert auf beiden Seiten nichts“, sagte Stürmer am Sonntag gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“. Was er für eine vernünftig­e Lösung hält – sei es doch besser „zu verhandeln als zu vollziehen“. Zumal die Baumbesetz­er versproche­n hätten, ihr sogenannte­s „Camp“nicht weiter auszubauen und Plakate oder Transparen­te nur fest verankert am Baum, an der straßenabg­ewandten Seite oder an der Stadtmauer anzubringe­n.

Überdies habe der Sprecher der Klimaschüt­zer ihm gegenüber versichert, so Stürmer weiter, dass man am Freitag letzter Woche bei der Stadt Ravensburg eine Dauer-Demo angemeldet habe. In diesem Schritt sieht der Polizeiprä­sident eine „Rückkehr zur Legalität“. Ort, Art und Ausgestalt­ung dieser Dauer-Demo müsse beim anstehende­n Gespräch dann gemeinsam mit Stadt und Baumbesetz­ern ausgelotet werden, damit sie sowohl rechts- als auch coronakonf­orm über die Bühne gehen könne.

Wie der Ravensburg­er Oberbürger­meister Daniel Rapp am Freitag gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“deutlich machte, „gelten Recht und Gesetz für alle Menschen gleich, auch, was die verursacht­en Kosten anbetrifft“. Das sei den Aktivisten bewusst. Nach Angaben der Baumbesetz­er verlangt die Stadt 5000 Euro von ihnen, nachdem ein erstes Klimacamp auf einem Baum an der Schussenst­raße Ende Dezember von zahlreiche­n Einsatzkrä­ften der Polizei geräumt worden war.

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