Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Geplanter Kreisel sorgt für Erleichterung
Kreisrat Roland Schmidinger ist froh über die „richtige Entscheidung“in Mennisweiler
KREIS RAVENSBURG - Die Kreuzung in Mennisweiler hat es in sich. Zum einen kreuzen sich dort die Bahnlinie Roßberg – Bad Wurzach mit der Landesstraße 314 und der Kreisstraße 7933. Zum anderen ist die Stelle für die oft zu schnell anrauschenden Autofahrer unübersichtlich. Seit Jahrzehnten taucht die Kreuzung daher immer wieder als Unfallschwerpunkt in der Polizeistatistik auf.
Roland Schmidinger, von 1988 bis 2003 ehrenamtlicher Feuerwehrkommandant in Bad Waldsee, erinnert sich an viele „vor allem schwere Unfälle“allein in dieser Zeit dort. Umso erfreulicher sei es nun, dass der Landkreis Ravensburg und das Regierungspräsidium Tübingen dort nun einen Kreisverkehr bauen wollen, sagte der FW-Kreisrat im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“.
„Die Kreuzung ist ein unheimlicher Unfallschwerpunkt, an dem sich leider auch immer wieder sehr schwere Unfälle mit mehreren Verletzten ereignen“, so Schmidinger. Ob Autos oder Lastwagen: Da es an der Kreuzung meist seitliche Zusammenstöße und Aufpralle gegeben habe, seien die Kollisionen zumeist eben nicht glimpflich ausgegangen. „An der Seite sind die Fahrzeuge in der Regel nicht so gut geschützt“, erläutert er.
Besonders in seiner Zeit bei der Feuerwehr habe er sehr viele Unfälle dort miterlebt, daher habe er sich als
Mitglied des Kreistags stark für eine Lösung eingesetzt. „Die Kreuzung ist in den vergangenen Jahren immer Thema im Kreistag gewesen“, wie Schmidinger berichtet. Frühere Pläne, die Straße zu verlegen (zwischen Mennisweiler und Molpertshaus), hätten sich wegen Grundstücksangelegenheiten nicht realisieren lassen. „Daher ist der Kreisverkehr an der Stelle eine sehr gute und richtige Entscheidung.“
Der Ausschuss für Mobilität des Kreistags hatte daher auch zuletzt ohne Gegenstimme den geplanten Straßenbaumaßnahmen im Landkreis
Ravensburg, inklusive dem geplanten Kreisverkehr in Mennisweiler, zugestimmt (die SZ berichtete).
Das Problem ist nach Angaben von Schmidinger vor allem, dass an der Kreuzung in Mennisweiler nicht nur die stark befahrene Kreis- und Landesstraße aufeinandertreffen, sondern sich auch noch mit der Bahnlinie kreuzen.
Auf der Bahnstrecke habe es vor Jahren noch viel mehr Zugverkehr gegeben als heute. „Es fährt noch die Räuberbahn und es gibt noch Güterverkehr. Aber früher fand auf der Bahnstrecke noch viel mehr Transportverkehr
statt.“Zwar sei mit einer Stoppstelle und auf der Straße aufgezeichneten Haltelinien immer wieder nachgebessert worden, aber dennoch seien weiterhin viel zu viele Unfälle dort passiert. „Hinzu kommen viele Schilder und eine unübersichtliche Gesamtsituation, der Verkehr aus Roßberg kommt teilweise viel zu schnell in die Kreuzung rein“, führt der Kreisrat und ehemalige Feuerwehrkommandant aus. Hinzu komme vor allem im Frühjahr und Herbst eine häufig schlechte Sicht wegen Nebel.
Daher ist nun auch Mittelurbachs Ortsvorsteher Franz Spehn „sehr froh, dass da jetzt was gemacht wird“. Da es in den vergangenen Jahrzehnten „so viele schwere Unfälle“an der Kreuzung gegeben habe, sei die Erstellung eines Kreisverkehrs „ganz arg wichtig“, auch wenn es nicht viele Kreisverkehre in Baden-Württemberg gebe, die auch eine Bahnlinie berücksichtigen würden.
Spehn ist jedoch der Meinung, dass ein „Kreisel gut funktioniert und eine super Lösung“sei, da ja nicht jede Stunde ein Zug fahre. Darüber hinaus würden die Autofahrer langsamer erst an den Kreisverkehr heran und auch durch ihn hindurch fahren, was die gesamte Situation entschärfe.
Zwar seien ihm ein Rad- und Gehweg von Mennisweiler nach Mittelurbach „noch wichtiger“gewesen, aber „man kann nicht alles gleichzeitig machen“.