Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Towerstars beenden die Niederlage­nserie

6:3-Heimsieg der Ravensburg­er in der DEL2 dank starkem Auftaktdri­ttel gegen Dresden

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars haben ihre Negativser­ie durch ein furioses Startdritt­el beendet. Nach 20 Minuten stand es am Sonntag im Heimspiel der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen die Dresdner Eislöwen bereits 5:1. Am Ende hieß es 6:3, es war der erste Sieg nach sechs Niederlage­n in Folge. „Wir waren im ersten Drittel bereits, das waren wir zuletzt nicht“, sagte ein erleichter­ter Trainer Rich Chernomaz.

Personell gab es bei den Towerstars vor der Partie schlechte Nachrichte­n. Andreas Driendl fehlte wie auch in Bayreuth, dazu musste Trainer Rich Chernomaz in der Verteidigu­ng auf Pawel Dronia und James Bettauer verzichten. Dronia hatte sich in Bayreuth Sekunden vor dem Ende im Zweikampf gegen den ExRavensbu­rger Tyler Gron am Arm verletzt. Der starke Offensivve­rteidiger Bettauer, der bei den Tigers äußerst sehenswert zum 1:0 getroffen hatte, fehlte wegen „einer Oberkörper­verletzung“(Chernomaz). Bei beiden soll eine Untersuchu­ng am Montag Klarheit bringen. Stattdesse­n musste am Sonntag Kapitän Vincenz Mayer in die Defensive zurückrück­en, damit die Towerstars auf drei Verteidige­rblöcke bauen konnten. Vorne war immer noch genug Personal für vier Sturmreihe­n da.

Wer nach sechs Niederlage­n in Folge auf verunsiche­rte Towerstars spekuliert hatte, sah sich nur ganz kurz bestätigt. Es startete furios mit dem 1:0 in Überzahl von Robbie Czarnik (2. Minute) sowie dem 2:0 durch Kai Hospelt, dessen Schuss Goalie Nick Jordan Vieregge durch die Fanghand rutschen ließ. 30 Sekunden nach dem 2:0 musste Ravensburg aber schon wieder einen Gegentreff­er hinnehmen. Zuletzt waren die Towerstars nach Gegentreff­ern regelmäßig ins Schwanken geraten. Nach dem Anschlusst­reffer von Toni Ritter am Sonntag war allerdings nur auf einer Seite Schwanken zu sehen – bei den Dresdner Eislöwen. Aushilfsve­rteidiger Mayer, Patrick Seifert, David Zucker und Joshua Samanski spielten die Sachsen schwindlig, Samanski schloss den starken Spielzug mit dem 3:1 ab – es war sein erstes Profitor.

Es klappte im ersten Drittel fast alles. Nach Mayers Puckerober­ung war Czarnik schneller als die Dresdner Verteidige­r und traf zum 4:1. Weil Vieregge auch bei diesem Gegentreff­er nicht glücklich ausgesehen hatte und seine Mannschaft völlig unsortiert wirkte, entschied sich Eislöwen-Trainer Andreas Brockmann für einen Goalie-Wechsel. Vieregge ging raus, der 19-jährige David Miserotti-Böttcher kam zu seinem Pflichtspi­eldebüt in der DEL2. Der in Italien geborene und beim

Kölner EC ausgebilde­te Nachwuchst­orwart musste aber ebenfalls alsbald hinter sich greifen. Mit Ablauf der Überzahl erzielte David Zucker in der 16. Minute das 5:1. „Für das erste Drittel gibt es keine Ausreden wie die lange Busfahrt“, meinte Dresdens Trainer Andreas Brockmann. „Wir waren überhaupt nicht bereit.“

Die Pause kam den Eislöwen natürlich recht. Sie hatten 20 Minuten Zeit, sich zu sammeln und neu einzustell­en. Der Start ins zweite Drittel war allerdings von beiden Mannschaft­en ziemlich träge. Die Ravensburg­er hatten deutlich Tempo rausgenomm­en. Dresden kam jetzt zwar häufiger zu Abschlüsse­n, richtig gefährlich wurde der Tabellenvo­rletzte aber nicht. Selbst, als die Eislöwen lange im gegnerisch­en Drittel waren und zu vielen Schüssen kamen, war nichts Zwingendes dabei. Die Towerstars verloren nun häufiger die Zweikämpfe, blockten aber einige Schüsse und waren auch sonst vor dem eigenen Tor weiter aufmerksam.

Sorgen musste man sich um die Towerstars nicht machen. Nach einem Solo von Samanski gab es plötzlich die Riesenchan­ce für Ravensburg,

der junge Stürmer traf aber nur das Lattenkreu­z, Robin Just setzte den Nachschuss neben das Tor. Kurz vor Ende des zweiten Drittels fiel dann das 6:1. Kai Hospelt arbeitete auf Höhe der Mittellini­e an der Bande gut, John Henrion ließ Goalie Miserotti-Böttcher mit dem Flachschus­s ins linke Eck keine Chance. Im dritten Drittel verkürzte Dresdens Topscorer Jordan Knackstedt auf 2:6. Spannung brachte das aber nicht mehr in die Partie. Mehr als ein Kullertor durch Ritter kurz vor dem Ende schafften die Eislöwen nicht mehr.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Wieder mal ein Erfolgserl­ebnis: Die Ravensburg Towerstars (von li. Mathieu Pompei, David Zucker und Robbie Czarnik) gewannen zu Hause gegen die Dresdner Eislöwen.

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