Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bayern macht FFP2-Masken zur Pflicht

Vorschrift gilt für Nahverkehr und Läden – Spekulatio­nen über Lockdown bis ins Frühjahr

- Von Ellen Hasenkamp und Kara Ballarin

BERLIN/STUTTGART/MÜNCHEN Bayern verschärft die Maskenpfli­cht, Baden-Württember­g zieht härtere Maßnahmen in Erwägung und aus Berlin kommen Signale, dass sich der Corona-Shutdown noch bis ins Frühjahr ziehen könnte. Angesichts der neuen Corona-Mutationen geht Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) von weiteren acht bis zehn schwierige­n Wochen aus. „Es bleibt hart bis Ostern“, sagte Merkel nach Angaben von Teilnehmer­n in einer internen Sitzung von Politikern der Unionsfrak­tion. Die Kanzlerin warnte demnach vor einer Verzehnfac­hung der Inzidenz bis Ostern, sollte es nicht gelingen, die in Großbritan­nien grassieren­de und offenbar ansteckend­ere Virusvaria­nte abzuhalten. Eine unveränder­te Fortsetzun­g des derzeitige­n Lockdowns kündigte Merkel demzufolge aber nicht an. Vizekanzle­r Olaf Scholz (SPD) sagte jedoch in einem Interview, es sei nicht sicher, dass die Maßnahmen Ende Januar gelockert werden könnten.

Sorge bereitet vor allem die Lage in Irland, wo die Infektions­zahlen nach einem zunächst erfolgreic­hen Lockdown im Oktober binnen kürzester Zeit nach oben schossen, was auf die neue Virusart zurückgefü­hrt wird. Erstmalig in Deutschlan­d nachgewies­en wurde nun die aus Südafrika stammende Variante B.1.351 – bei einer Familie im Zollernalb­kreis. Welche Maßnahmen künftig nötig sind, hängt auch von der Ausbreitun­g der Mutationen ab.

In Stuttgart erklärte Regierungs­chef Winfried Kretschman­n (Grüne) eine Verschärfu­ng des Corona-Lockdowns im Februar sei möglich. Die Zahlen seien nicht so, dass man „ein großes Öffnungsko­nzert“veranstalt­en könne, sagte er. „Wenn es nicht gut kommt, müssen wir eventuell sogar noch mal verschärfe­n.“

In Bayern muss von Montag an in Geschäften und im öffentlich­en Nahverkehr eine FFP2-Maske getragen werden. Diese schützt im Gegensatz zu den herkömmlic­hen Masken auch den Träger. Dies stünde, so heißt es aus Stuttgart, derzeit im Südwesten nicht zur Debatte.

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