Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Viel Luft nach oben

Neuer Veranstalt­ungsort ermöglicht erstes Wifo-Mitglieder­treffen in diesem Jahr

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- Seit fünf Jahren kommen die Mitglieder des Wirtschaft­sforums Pro Ravensburg mehrmals jährlich an wechselnde­n Veranstalt­ungsorten zusammen, um sich untereinan­der auszutausc­hen und neue Kooperatio­nsmöglichk­eiten zu finden. Doch in diesem Jahr mussten alle bis zum Herbst geplanten Termine wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Deshalb freute es die Teilnehmer des ersten ‚Wifo trifft sich‘ umso mehr, dass die Werkhalle im Mühlenvier­tel nicht nur im übertragen­en Sinne „Viel Luft nach oben“bietet.

Auf Einladung der Zone für Gestaltung, einem Kollektiv aus freischaff­enden Grafik-Designern, genossen am letzten Donnerstag rund 40 Gäste einen mit Abstand geselligen und inspiriere­nden Abend. Anja

Jelly und Bernhard Gögler von der Zone präsentier­ten ihre großräumig­e Wirkungsst­ätte als offenen Ort des kreativen Austauschs mit großem Entwicklun­gspotenzia­l. Die Werkhalle solle nicht nur neue Formen interdiszi­plinärer Zusammenar­beit fördern, sondern darüber hinaus das Quartier mit einem vielfältig­en Event- und Kulturange­bot bereichern.

Wie dieses Nutzungsko­nzept entstand und umgesetzt wurde, erfuhren die interessie­rten Zuhörer in einer kurzweilig­en Talkrunde – gewohnt unterhalts­am moderiert von Autor und Regisseur Peter Frey. Nachdem Wifo-Vorstandss­precher Florian Burk und Baubürgerm­eister Dirk Bastin das Publikum begrüßt hatten, berichtete Ingo Traub von der Entwicklun­g des ehemaligen

Bezner-Areals durch das Bauunterne­hmen Reisch. Von Anfang an seien bei diesem Projekt neue kollaborat­ive Wege eingeschla­gen worden, so der geschäftsf­ührende Architekt. Um jedem Gebäude eine eigene Identität zu geben, wurden fünf Architektu­rbüros an einen Tisch geholt. Ein unkonventi­onelles und nicht ganz einfaches Vorgehen, das sich aber gelohnt habe. Laut Traub füge sich das Neubau-Ensemble nun harmonisch in das gewachsene Umfeld ein und stieße auf hohen Zuspruch. Architekti­n Katrin BihlerBend­er ergänzte die gemeinscha­ftliche Erfolgssto­ry um ein weiteres Kapitel und erläuterte ihre Einrichtun­gsplanung für die Werkhalle. Die Anwesenden der Auftaktver­anstaltung konnten sich selbst ein Bild davon machen, wie selbstvers­tändlich hier Arbeitsplä­tze, Gemeinscha­ftsbereich­e und Eventfläch­e eine Einheit bilden.

Als nächste Rednerin schwärmte Buchhändle­rin Anna Rahm von den vielfältig­en Nutzungsmö­glichkeite­n der Werkhalle – und ließ ihren Worten mit einer Autorenles­ung am darauffolg­enden Tag gleich Taten folgen. Aber zuvor sorgten die Trapezarti­sten Liv & Tobi für einen künstleris­chen Ausklang der Gesprächsr­unde. Hoch oben im Luftraum der Werkhalle führten sie ihr Stück ‚Acrophobia‘ zu Klavierimp­rovisation­en von Dominik Blöchl auf.

Keine Angst vor Höhenflüge­n in Krisenzeit­en – so könnte das Resümee dieses ‚Wifo trifft sich‘ lauten. Denn wie Florian Burk eingangs betonte: „Ein starkes Netzwerk kann vieles auffangen.“

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