Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Jahresauftakt mit realistischem Kopf
Diagonalspieler Lukas Maase ist für das VfB-Heimspiel gegen Herrsching eine Option
FRIEDRICHSHAFEN - Linus Weber freut es, Michael Warm freut es und sicher freut es auch jeden anderen, der es mit dem Bundesligisten VfB Friedrichshafen hält: Lukas Maase ist wieder fit. Am allermeisten freut es aber ihn selbst, dass er nach seinem Muskelfaserriss im November endlich wieder auf dem Volleyballfeld stehen kann. „Verletzt zu sein ist immer schwierig. Man kann nicht das machen, was einem Spaß macht – das ist mental nicht das Leichteste. Ich bin echt froh, dass ich diese Phase fast überstanden habe“, sagt Maase.
Der 22-Jährige nennt dabei bewusst das Wort „fast“. Denn noch ist er nicht ganz der Alte, erst in dieser Woche hat er das erste Mal wieder seit seiner Verletzung voll mittrainiert. „Hundert Prozent fit bin ich noch nicht“, meint er. Entsprechend dürfte er beim Jahresauftakt gegen die WWK Volleys Herrsching am Mittwoch um 17.30 Uhr nur eine Option für einen Kurzeinsatz sein. „Da muss langsam angegangen werden, ich muss mich erst volleyballerisch qualifizieren. Wir werden eine gute Lösung finden“, so Maase, dessen Erwartungen sich nach dem Wechsel von Düren nach Friedrichshafen bislang komplett erfüllt haben. Zwar hatte Weber auf der Position des Diagonalspielers in der Hinrunde leicht die Nase vorne, doch auch Maase kam bis zu seiner Verletzung zu vielen Einsatzzeiten und VfB-Coach Warm bescheinigte ihm eine gute Entwicklung. „Mit dem Verlauf bin ich total zufrieden. Jeder will gerne spielen, aber ich bin ein realistischer Kopf. Keiner kann die Saison alleine gewinnen. Das Wichtigste ist der bestmögliche Erfolg des Teams.“
Hierfür ist vor allem ein breiter und ausgeglichener Kader hilfreich.
Bei dem noch anstehenden Programm mit Liga und Champions League sind deshalb auch Pausen nötig. Diese kann Maases Mitbewohner und Mitspieler Weber nun auch wieder bekommen. Eine Entlastung, die er gerne hat. So gab er in einem Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“an, Maase zu vermissen. „In gewisser Weise ist eine Konkurrenz vorhanden. Aber wir wissen, dass wir uns brauchen“, erzählt Maase. Etwas ungünstig für Maase war der Zeitpunkt der Verletzung. Er zog sich den Muskelfaserriss im Auswärtsspiel bei den Helios Grizzlys Giesen zu und verpasste dadurch die Champions-League-Spiele in Italien. „ Das ist schade, aber alles Vergangenheit.“Immerhin konnte der Diagonalspieler in seiner Zeit als verletzter Spieler beweisen, dass er mehrere Talente besitzt. Bei den VfB-Heimspielen gegen die Bisons Bühl und die Netzhoppers Königs Wusterhausen nahm er bei Sporttotal.tv den Platz als CoKommentator ein. Eine Rolle, die er sehr ordentlich löste, aber nicht vermissen wird. „Das hat Spaß gemacht. Aber auf dem Feld zu stehen, macht mir mehr Spaß.“