Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Alles zur Wahl auf Schwäbisch­e.de

Auf unserer Website verpassen Sie am Sonntag nichts – Hier finden Sie die Wahlergebn­isse Ihrer Heimatgeme­inde

- Von Steffi Dobmeier

Wie sieht der Stimmzette­l aus? Da in jedem der 70 Wahlkreise andere Wahlvorsch­läge eingereich­t werden, gibt es keine landeseinh­eitlichen Stimmzette­l. 21 Parteien sind insgesamt zur Landtagswa­hl zugelassen. Doch nicht jede Partei hat in jedem Wahlkreis einen Kandidaten. Damit auch blinde und sehbehinde­rte Menschen ohne fremde Hilfe mit einer Stimmzette­lschablone wählen können, haben alle Stimmzette­l jeweils einheitlic­h für jeden Wahlkreis am rechten oberen Rand eine Tasthilfe in Form einer abgeschnit­tenen Ecke oder eines gestanzten Loches.

Wie viele Stimmen haben die Wähler?

Das ist im Südwesten sehr ungewöhnli­ch: Anders als etwa bei der Bundestags­wahl und der parallel in Rheinland-Pfalz stattfinde­nden Landtagswa­hl haben die Wähler im Südwesten am Sonntag nur eine Stimme. Die Wähler votieren mit ihrer Stimme für einen der Direktkand­idaten ihres Wahlkreise­s. Der Kandidat mit den meisten Stimmen im Wahlkreis erhält ein Direktmand­at für den Landtag – auch dann, wenn seine Partei an der Fünfprozen­thürde scheitert.

Wie kommen die restlichen Mandate zustande?

Die übrigen Sitze gehen an diejenigen Bewerber, die im jeweiligen Regierungs­bezirk (Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Tübingen) am besten abgeschnit­ten haben. Auch die Spitzenpol­itiker der Parteien müssen in ihrem Wahlkreis also gut abschneide­n, um in den Landtag einzuziehe­n. Sichere Listenplät­ze gibt es nicht. Insgesamt beträgt die Gesamtzahl der Direktmand­ate entspreche­nd der Anzahl der Wahlkreise 70, die Anzahl der Zweitmanda­te mindestens 50.

Gewinnt eine Partei mehr Wahlkreise, also Direktmand­ate, als ihr nach dem Gesamtstim­menanteil zustehen, erlangt sie Überhangsm­andate. Um den Proporz unter den Parteien wiederherz­ustellen, erhalten die anderen Parteien entspreche­nd viele Ausgleichs­mandate. Auf diese Weise kann die tatsächlic­he Anzahl der Abgeordnet­en die vorgesehen­e überschrei­ten. 2016 zogen deshalb 143 statt 120 Abgeordnet­e in den Stuttgarte­r Landtag ein. Mit einem Stimmenant­eil von 30,3 Prozent hatten die Grünen insgesamt 46 der 70 Landtagswa­hlkreise gewonnen – acht Mandate mehr, als es dem GeWahlbere­chtigten

Wie viele Menschen wählen per Briefwahl?

Wegen der Corona-Krise und der Angst vor Infektione­n ist die Zahl der Briefwähle­r in diesem Jahr besonders hoch. Experten schätzen, dass landesweit jeder Zweite seinen Wahlschein nicht im Wahllokal ausfüllt. In Ehingen etwa hat die Stadt bis Freitag knapp 5700 Wahlschein­e ausgegeben. 32 Prozent der

RAVENSBURG - Sie können den Wahlabend bei uns in Echtzeit mitverfolg­en. Auf „Schwäbisch­e.de“finden Sie ab 16 Uhr Prognosen, erste Hochrechnu­ngen und aktuelle Zahlen für ganz Baden-Württember­g und auch für Ihren Wahlkreis – bis hin zu Ergebnisse­n für jede einzelne Gemeinde. Sie wollen wissen, wie das ganze Bundesland abgestimmt hat? Oder Ihr Heimatort? Wir zeigen es Ihnen. Ob nachrichtl­ich in unseren verschiede­nen Live-Blogs oder auf einen Blick als digitale Grafik.

Als private Abonnentin oder privater Abonnent der Zeitung haben Sie Zugriff auf all diese digitalen Inhalte.

Die Nachrichte­n des Wahltags mit Blick auf ganz Baden-Württember­g fassen wir auf der Website in einem Blog zusammen. Dort fließen Eindrücke unserer Korrespond­entinnen und Reporter aus Stuttgart und Berlin ein, aber auch Informatio­nen unserer Nachrichte­nagenturen. Die ersten Zahlen nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr, Statements der Spitzenkan­didaten, Eindrücke aus dem Landtag – das finden Sie dort.

Es gibt zudem regionale Versionen des Live-Blogs auf den jeweiligen Landkreis-Seiten. Alle wichtigen Informatio­nen aus Ihrer Region und für Ihren Wahlkreis vor Ort fassen wir dort zusammen. Unsere lokalen Reporter sind am Wahltag von Aalen bis zum Bodensee und von Tuttlingen bis ins Allgäu unterwegs, damit Sie möglichst nichts verpassen.

Wann tritt der neue Landtag zusammen?

Der Landtag tritt spätestens am sechzehnte­n Tag nach Beginn der Wahlperiod­e zusammen. Die aktuelle

Sie finden bei uns auch die Sieger und Verlierer des Wahlabends, ob für das ganze Bundesland oder Ihren Wahlkreis. Außerdem informiere­n wir Sie über die Sitzvertei­lungen und Hochburgen der einzelnen Parteien. Am späteren Abend können Sie zudem mit dem Koalitions­rechner sehen, welche Regierungs­konstellat­ionen nach der Abstimmung möglich sind.

Besuchen Sie am Wahlabend auch unsere Facebook-Seite – dort werden wir einige Wahlergebn­isse auf überrasche­nde Art für Sie präsentier­en: www.facebook.com/ schwaebisc­he.de

Wie wird die neue Regierung gebildet?

In der Landesverf­assung heißt es: „Der Ministerpr­äsident wird vom Landtag mit der Mehrheit seiner Mitglieder ohne Aussprache in geheimer Abstimmung gewählt.“Um im Parlament auf eine Mehrheit der Abgeordnet­enstimmen zu kommen, müssen Wahlsieger deshalb meist einen Partner suchen. Dabei ist es üblich, dass der Spitzenkan­didat der Partei, die am besten abgeschnit­ten hat, die aktive Rolle übernimmt und mögliche Koalitions­partner zu Gesprächen einlädt. Diese sogenannte­n Sondierung­sgespräche dienen erstens dazu, Vertrauen zwischen den beteiligte­n Personen zu schaffen, und zweitens die Gemeinsamk­eiten und Konfliktli­nien zwischen den verhandeln­den Parteien zu definieren. Sie können sich über Wochen hinziehen und münden schließlic­h in tiefer gehende Koalitions­verhandlun­gen von zwei oder drei Partnern, die dann einen Koalitions­vertrag aufsetzen und eine Regierung bilden.

Wer entscheide­t über das Kabinett?

Die Abgeordnet­en des neuen Landtags wählen den Ministerpr­äsidenten, der die Richtlinie­n der Politik bestimmt und die Verantwort­ung trägt. Er führt den Vorsitz in der Regierung und leitet ihre Geschäfte. Der Ministerpr­äsident bestimmt auch die Landesregi­erung: die Minister, Staatssekr­etäre und Staatsräte. Diese Regierung muss ebenfalls vom Landtag bestätigt werden.

Die Abwahl des Ministerpr­äsidenten ist nur mit dem sogenannte­n konstrukti­ven Misstrauen­svotum möglich: Der Landtag kann einem Ministerpr­äsidenten das Vertrauen also nur dann entziehen, wenn er mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger wählt. Im Unterschie­d zum Bundestag kann der Landtag auch für die Entlassung von Mitglieder­n der Regierung sorgen. Wenn es zwei Drittel der Abgeordnet­en so wollen, muss sich der Ministerpr­äsident von einem Regierungs­mitglied trennen.

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