Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Alles zur Wahl auf Schwäbische.de
Auf unserer Website verpassen Sie am Sonntag nichts – Hier finden Sie die Wahlergebnisse Ihrer Heimatgemeinde
Wie sieht der Stimmzettel aus? Da in jedem der 70 Wahlkreise andere Wahlvorschläge eingereicht werden, gibt es keine landeseinheitlichen Stimmzettel. 21 Parteien sind insgesamt zur Landtagswahl zugelassen. Doch nicht jede Partei hat in jedem Wahlkreis einen Kandidaten. Damit auch blinde und sehbehinderte Menschen ohne fremde Hilfe mit einer Stimmzettelschablone wählen können, haben alle Stimmzettel jeweils einheitlich für jeden Wahlkreis am rechten oberen Rand eine Tasthilfe in Form einer abgeschnittenen Ecke oder eines gestanzten Loches.
Wie viele Stimmen haben die Wähler?
Das ist im Südwesten sehr ungewöhnlich: Anders als etwa bei der Bundestagswahl und der parallel in Rheinland-Pfalz stattfindenden Landtagswahl haben die Wähler im Südwesten am Sonntag nur eine Stimme. Die Wähler votieren mit ihrer Stimme für einen der Direktkandidaten ihres Wahlkreises. Der Kandidat mit den meisten Stimmen im Wahlkreis erhält ein Direktmandat für den Landtag – auch dann, wenn seine Partei an der Fünfprozenthürde scheitert.
Wie kommen die restlichen Mandate zustande?
Die übrigen Sitze gehen an diejenigen Bewerber, die im jeweiligen Regierungsbezirk (Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Tübingen) am besten abgeschnitten haben. Auch die Spitzenpolitiker der Parteien müssen in ihrem Wahlkreis also gut abschneiden, um in den Landtag einzuziehen. Sichere Listenplätze gibt es nicht. Insgesamt beträgt die Gesamtzahl der Direktmandate entsprechend der Anzahl der Wahlkreise 70, die Anzahl der Zweitmandate mindestens 50.
Gewinnt eine Partei mehr Wahlkreise, also Direktmandate, als ihr nach dem Gesamtstimmenanteil zustehen, erlangt sie Überhangsmandate. Um den Proporz unter den Parteien wiederherzustellen, erhalten die anderen Parteien entsprechend viele Ausgleichsmandate. Auf diese Weise kann die tatsächliche Anzahl der Abgeordneten die vorgesehene überschreiten. 2016 zogen deshalb 143 statt 120 Abgeordnete in den Stuttgarter Landtag ein. Mit einem Stimmenanteil von 30,3 Prozent hatten die Grünen insgesamt 46 der 70 Landtagswahlkreise gewonnen – acht Mandate mehr, als es dem GeWahlberechtigten
Wie viele Menschen wählen per Briefwahl?
Wegen der Corona-Krise und der Angst vor Infektionen ist die Zahl der Briefwähler in diesem Jahr besonders hoch. Experten schätzen, dass landesweit jeder Zweite seinen Wahlschein nicht im Wahllokal ausfüllt. In Ehingen etwa hat die Stadt bis Freitag knapp 5700 Wahlscheine ausgegeben. 32 Prozent der
RAVENSBURG - Sie können den Wahlabend bei uns in Echtzeit mitverfolgen. Auf „Schwäbische.de“finden Sie ab 16 Uhr Prognosen, erste Hochrechnungen und aktuelle Zahlen für ganz Baden-Württemberg und auch für Ihren Wahlkreis – bis hin zu Ergebnissen für jede einzelne Gemeinde. Sie wollen wissen, wie das ganze Bundesland abgestimmt hat? Oder Ihr Heimatort? Wir zeigen es Ihnen. Ob nachrichtlich in unseren verschiedenen Live-Blogs oder auf einen Blick als digitale Grafik.
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Die Nachrichten des Wahltags mit Blick auf ganz Baden-Württemberg fassen wir auf der Website in einem Blog zusammen. Dort fließen Eindrücke unserer Korrespondentinnen und Reporter aus Stuttgart und Berlin ein, aber auch Informationen unserer Nachrichtenagenturen. Die ersten Zahlen nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr, Statements der Spitzenkandidaten, Eindrücke aus dem Landtag – das finden Sie dort.
Es gibt zudem regionale Versionen des Live-Blogs auf den jeweiligen Landkreis-Seiten. Alle wichtigen Informationen aus Ihrer Region und für Ihren Wahlkreis vor Ort fassen wir dort zusammen. Unsere lokalen Reporter sind am Wahltag von Aalen bis zum Bodensee und von Tuttlingen bis ins Allgäu unterwegs, damit Sie möglichst nichts verpassen.
Wann tritt der neue Landtag zusammen?
Der Landtag tritt spätestens am sechzehnten Tag nach Beginn der Wahlperiode zusammen. Die aktuelle
Sie finden bei uns auch die Sieger und Verlierer des Wahlabends, ob für das ganze Bundesland oder Ihren Wahlkreis. Außerdem informieren wir Sie über die Sitzverteilungen und Hochburgen der einzelnen Parteien. Am späteren Abend können Sie zudem mit dem Koalitionsrechner sehen, welche Regierungskonstellationen nach der Abstimmung möglich sind.
Besuchen Sie am Wahlabend auch unsere Facebook-Seite – dort werden wir einige Wahlergebnisse auf überraschende Art für Sie präsentieren: www.facebook.com/ schwaebische.de
Wie wird die neue Regierung gebildet?
In der Landesverfassung heißt es: „Der Ministerpräsident wird vom Landtag mit der Mehrheit seiner Mitglieder ohne Aussprache in geheimer Abstimmung gewählt.“Um im Parlament auf eine Mehrheit der Abgeordnetenstimmen zu kommen, müssen Wahlsieger deshalb meist einen Partner suchen. Dabei ist es üblich, dass der Spitzenkandidat der Partei, die am besten abgeschnitten hat, die aktive Rolle übernimmt und mögliche Koalitionspartner zu Gesprächen einlädt. Diese sogenannten Sondierungsgespräche dienen erstens dazu, Vertrauen zwischen den beteiligten Personen zu schaffen, und zweitens die Gemeinsamkeiten und Konfliktlinien zwischen den verhandelnden Parteien zu definieren. Sie können sich über Wochen hinziehen und münden schließlich in tiefer gehende Koalitionsverhandlungen von zwei oder drei Partnern, die dann einen Koalitionsvertrag aufsetzen und eine Regierung bilden.
Wer entscheidet über das Kabinett?
Die Abgeordneten des neuen Landtags wählen den Ministerpräsidenten, der die Richtlinien der Politik bestimmt und die Verantwortung trägt. Er führt den Vorsitz in der Regierung und leitet ihre Geschäfte. Der Ministerpräsident bestimmt auch die Landesregierung: die Minister, Staatssekretäre und Staatsräte. Diese Regierung muss ebenfalls vom Landtag bestätigt werden.
Die Abwahl des Ministerpräsidenten ist nur mit dem sogenannten konstruktiven Misstrauensvotum möglich: Der Landtag kann einem Ministerpräsidenten das Vertrauen also nur dann entziehen, wenn er mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger wählt. Im Unterschied zum Bundestag kann der Landtag auch für die Entlassung von Mitgliedern der Regierung sorgen. Wenn es zwei Drittel der Abgeordneten so wollen, muss sich der Ministerpräsident von einem Regierungsmitglied trennen.