Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Fakten sind Peter Lohmeyers Rezept gegen Corona-Leugner
Hamburger Schauspieler vertraut der Wissenschaft – Kampf auch für Menschenrechte
HAMBURG (dpa) - Schauspieler Peter Lohmeyer („Das Wunder von Bern“) hat im Gespräch mit Maskenverweigerern und Anhängern von Verschwörungstheorien meist eine klare Linie. „Meine Strategie ist in der Pandemie, den Glauben an die Wissenschaft weiterzugeben“, sagte der 59-Jährige kurz vor der Aufnahme für die 20. Folge des Podcasts „Laut gegen Nazis“. Die Wissenschaft helfe, zu verstehen, was gerade passiert.
„Das Schwierige ist immer, dass sich so viele Menschen beeinflussen lassen von den sozialen Medien.“Was dort mitunter verbreitet werde, nehme er dann gern in der Diskussion mit wissenschaftlichen Fakten auseinander, so Lohmeyer. „Die Verführung stoppen. Das ist nicht leicht. Das dauert manchmal auch.“Es gehe schlussendlich aber immer um das Wissen. Umso weniger verstehe er, dass die Politik derzeit nicht auf die Wissenschaft zu hören scheint: „Darüber ärgere ich mich am meisten. Da fühle ich mich komplett verarscht.“
Auch im Kampf für Menschenrechte und gegen Rechtsradikalismus sei für ihn das Wichtigste, für Bildung einzutreten. Er habe auch schon erlebt, dass Gespräche ins Leere laufen. Dennoch: „Das ist das Letzte, was ich wegwerfen möchte, weil es mein Beruf ist: der Dialog.“
Peter Lohmeyer hat trotz der Corona-Pandemie weiterhin gut zu tun. Er habe gute Drehbücher geschickt bekommen und auch angenommen. „Ich habe sehr viel Glück gerade“, sagte der Wahl-Hamburger. Er habe zudem ein „unglaublich tolles Theaterstück gemacht, das mit der Pandemie zu tun hat“. „Superspreader“von Albert Ostermaier war in Luxemburg uraufgeführt worden – vor 50 Menschen. „Das war ein großes Glück.“