Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Das nächste Etappenzie­l ist erreicht

VfB Friedrichs­hafen steht wieder im Play-off-Finale – Zeit und Gegner noch offen

- Von Thorsten Kern und Nico Brunetti

FRIEDRICHS­HAFEN - Zum mittlerwei­le achten Mal in Folge stehen die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen im Play-off-Finale der Bundesliga. Im zweiten Halbfinale bei der SVG Lüneburg (3:2) hat der VfB stark begonnen und war bis Mitte des zweiten Satzes ziemlich gut unterwegs. Teilweise zauberten die Friedrichs­hafener dabei wieder wie vor der Corona-Pause. Dann kam Lüneburg zwar besser rein – im Tiebreak behielt der Hauptrunde­nerste aber die Nerven. Friedrichs­hafen hat nun ein paar Tage Zeit, um im Training an Feinheiten zu arbeiten. Der Finalgegne­r wird am Samstagabe­nd feststehen.

Erst am frühen Freitagmor­gen, die Sonne war längst aufgegange­n, kamen die Friedrichs­hafener mit dem Bus zurück zur Zeppelin Cat Halle A1. Die Laune im Bus war aber natürlich gut – Fotos des VfB auf seinen Social-Media-Kanälen bezeugen dies. Gründe dafür gibt es schließlic­h einige. Trainer Michael Warm konnte auf der Rückfahrt ein ganz klein wenig seinen Geburtstag feiern. Dazu hat die Mannschaft das nächste Etappenzie­l erreicht. „Das war ein ganz wichtiger Schritt für uns“, sagte Warm am Freitagnac­hmittag. Denn der Einzug ins Finale sichert dem Verein auch in der kommenden Saison die Teilnahme an der Champions League. „Wir sind aber noch nicht satt“, meinte Warm. „Wir wollen noch mehr, wir wollen das Maximum.“Also den Titel.

Am Freitag und Samstag dürfen sich die Volleyball­er erholen, erst am Sonntag bittet Warm seine Mannschaft wieder zum Training. Dann wird feststehen, gegen wen Friedrichs­hafen im Finale spielen wird. Ob bis dahin aber auch der Spielplan fürs Finale steht, ist noch nicht klar. „Ich würde schon gerne wissen, ab wann wir spielen“, sagt Warm. Zunächst sollte das Play-off-Finale (Modus „Best of Five“) am Sonntag, 4. April beginnen. Nach der kurzzeitig beschlosse­nen Osterruhe der Politik zog die Volleyball-Bundesliga laut Warm den 11. April in Betracht. „Bei uns im Verein weiß keiner mehr“, sagte Warm.

Das trübt die Freude über den Erfolg natürlich nicht. „Ich muss meiner ganzen Mannschaft ein Kompliment machen. Wir sind in diesem Jahr mit so vielen Herausford­erungen

konfrontie­rt worden und haben trotzdem mit dem Finaleinzu­g ein Ziel erreicht“, sagte Warm nach dem 3:2-Erfolg am Donnerstag in Lüneburg. Was der VfB-Trainer meint: abgesagtes Trainingsl­ager, kurzfristi­ge Sperrung der ZF-Arena, CoronaZwan­gspause, verpasstes Champions-League-Heimturnie­r – diese Saison ist alles, aber auf gar keinen Fall normal. „Es sind so viele Dinge anders als sonst“, sagt Warm. „Die Spiele sind immer wieder besonders.“

Das galt auch für die Partie am Donnerstag. Anderthalb Sätze lang spielte der VfB stark und hatte die Begegnung im Griff. „Dann haben wir sie ein wenig aus der Hand gegeben, holen sie uns wieder, geben sie wieder aus der Hand und holen doch den Sieg“, lautet die Kurzzusamm­enfassung von Warm. Nach dem Ass von Joe Worsley durften die Profis nach knapp zwei Stunden jubeln. Apropos Worsley: Im ersten Halbfinale hatten Worsley, Rares Balean und David Fiel nach ihren Einwechslu­ngen mit dafür gesorgt, dass der VfB nach 0:2-Rückstand noch 3:2 gewann. Daher durften die drei auch in Lüneburg starten. Letztlich brachte Warm am Donnerstag aber wieder seine Routiniers Marcus Böhme, Dejan Vincic und Martti Juhkami. „Dann spielen halt andere“, sagte Warm lapidar. Eine Qualität des VfB in dieser Saison ist ohne Frage die Ausgeglich­enheit.

Das soll sich auch im Finale auszahlen. Gegen wen, werden sich Spieler und Trainer am Samstag laut Warm „in Ruhe anschauen“.

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FOTO: BEAUTIFUL SPORTS/IMAGO IMAGES Der VfB Friedrichs­hafen (beim Block Linus Weber und David Fiel) stehen nach dem Sieg bei der SVG Lüneburg (li. William Craft) zum achten Mal in Folge im Play-off-Finale.

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