Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zu Hause nicht konkurrenzfähig
Schwache Ravensburg Towerstars verlieren in der DEL2 auch gegen Dresden – Driendl erneut verletzt
RAVENSBURG - Die erschreckend schwache Heimbilanz der Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockey-Liga 2 setzt sich fort. Auch gegen die Dresdner Eislöwen, nicht gerade eine Macht in dieser Saison, konnten die Ravensburger ihren Negativlauf nicht stoppen. Das 3:4 am Freitag in der CHG-Arena war die siebte Niederlage in Folge – und die 15. Heimniederlage im 23. Heimspiel. „Das war keine Werbung fürs Eishockey“, sagte Towerstars-Trainer Marc Vorderbrüggen. „Das war Not gegen Elend.“
Das erste Drittel machte schon wenig Hoffnung auf ein Ende der Negativserie. Zwar schossen die Towerstars ein ganz schnelles Tor – nach 22 Sekunden bediente John Henrion in der Mitte Joshua Samanski, der das 1:0 erzielte. Doch anderthalb Minuten später glichen die Eislöwen durch Topscorer Nick Huard aus. Ähnlich lief es in der 14. und 16. Minute. In Unterzahl fuhr Yannick Drews einen Konter und überwand Dresdens Goalie David MiserottiBöttcher zum 2:1, doch nur knapp zwei Minuten später fing sich Towerstars-Goalie Jonas Langmann beim Schuss von Louis Trattner einen überaus haltbaren Gegentreffer. Doppelt bitter für die Towerstars: Sekunden vor dem Tor hatte Andrew Kozek die Riesenchance, die Führung auszubauen. Den Pass von Andreas Driendl stoppte Kozek klasse, dann scheiterte der Kanadier aber an Miserotti-Böttcher.
Der Auftritt im ersten Drittel schien die Towerstars-Trainer zu beschäftigen. Vorderbrüggen und CoTrainer Alexander Dück diskutierten minutenlang auf der Bank, ehe sie zur Mannschaft in die Kabine gingen. Die Ansprache hatte aber keine große Wirkung, das Spiel wurde auch im zweiten Drittel nicht besser. Was beide Mannschaften aufs Eis brachten, war eher unteres DEL2-Niveau. Zwei Dinge wurden im Mitteldrittel wieder deutlich: Den Towerstars fehlt es an Qualität am Abschluss, und hinten gibt es Patzer.
Goalie Miserotti-Böttcher ließ viele Scheiben fallen, doch vor ihm war kein Towerstar, der den Nachschuss mal ausnutzte. Außer in der 35. Minute: Bei vier gegen vier zog Kozek einmal auf der linken Seite an, zog ab – und verwertete den Abpraller zum 3:2. Doch auch die dritte Führung gab den Towerstars keine Sicherheit. Dresden kombinierte sich zwei Minuten später spielend leicht durch das Ravensburger Drittel, über Alexander Dotzler und Vladislav Filin
landete die Scheibe bei Matej Mrazek vor dem Tor – 3:3. In den letzten beiden Minuten des Drittels gab es erneut Topchancen für die Towerstars. Nur: Sie nutzten keine davon.
So war es ein erneut enttäuschender Auftritt der Ravensburger gegen biedere Dresdner. Das einzige, was positiv für die Towerstars war: die Zwischenstände einiger Konkurrenten um Platz sieben und acht. Der Stadion-DJ in der CHG-Arena hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben – er spielte „Wünsch’ dir was“. Stattdessen gab es erneut einen Abwehrfehler, viel Platz für Dennis Swinnen und das 4:3 für die Gäste. Die Härte nahm jetzt zu, die Qualität des Spiels nicht. In der 50. Minute musste auch noch Andreas Driendl verletzt vom Eis. Das passte zu einem abermals vollkommen gebrauchten Abend. Genauso wie der Lattentreffer von Kozek und die vergebene Chance von Samanski in der Schlussphase. „Jeder“, forderte ein völlig enttäuschter Vorderbrüggen, „sollte jetzt begreifen, um was es geht.“