Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Unter Europas Laufelite

Jannik Schaufler weicht ohne Triathlonw­ettkämpfe auf Laufverans­taltungen aus – Das große Ziel bleibt

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RAVENSBURG (sz) - Der Ravensburg­er Triathlet Jannik Schaufler hat sich bei einem Einladungs­rennen für Profisport­ler mit den besten Läufern aus ganz Europa messen können. Beim Rennen über zehn Kilometer in Dresden hatte Schaufler mit dem Wind zu kämpfen und konnte ganz vorne nicht mithalten.

Obwohl Triathlonv­eranstaltu­ngen derzeit aufgrund des großen Organisati­onsaufwand­es immer noch der Pandemie zum Opfer fallen, wollte Schaufler seine Form bei einem Wettkampf testen. Nach zwei dreiwöchig­en Trainingsl­agern im Schweizer Sankt Moritz sowie auf der kanarische­n Insel Fuertevent­ura stellte sich der 23-jährige Schaufler in Dresden einem hochklassi­g besetzten Zehn-Kilometer-Lauf.

Dutzende Laufspezia­listen nutzten die Chance in Sachsen, um Qualifikat­ionsnormen für anstehende Meistersch­aften und die Olympische­n Spiele zu erfüllen. Dementspre­chend gut besetzt war laut Schaufler das knapp 200 starke Teilnehmer­feld. Der Ravensburg­er Profitriat­hlet hatte sich im vergangene­n Sommer unter anderem bei den Schweizer Meistersch­aften über zehn Kilometer bewiesen, indem er außerhalb der offizielle­n Wertung als Ausländer in 29:47 Minuten den zweiten Rang belegte.

Obwohl sich Schaufler in der Vorbereitu­ng die Grundlagen vornehmlic­h über etliche Stunden im Wasser und auf dem Fahrrad erarbeitet hat, war er guter Dinge und wollte den Wettkampf in Dresden „offensiv angehen“. Das klappte zu Beginn auch – der Ravensburg­er war bis zur Hälfte des Rennens in der Spitzengru­ppe. „Das war ein tolles Gefühl“, meinte Schaufler. „Es wurde aber schon zu Beginn um jede Position gekämpft, teilweise auch mit den Ellenbogen.“

Die Bedingunge­n waren mit Temperatur­en nahe dem Gefrierpun­kt und starken Windböen keineswegs optimal. Dennoch schaffte Schaufler in der Spitzengru­ppe die ersten fünf Kilometer in knapp 14:45 Minuten. Dann wurde das Tempo verschärft – Schaufler musste etwas abreißen lassen. „Das war sehr unglücklic­h“, sagte der 23-Jährige. „Ab Kilometer sieben war ich dem Wind schutzlos ausgeliefe­rt.“Getragen von den wenigen am Streckenra­nd zugelassen­en Zuschauern biss Schaufler auf die Zähne und beendete das Rennen in 30:01 Minuten unter den besten 20. „Ich bin zufrieden und vor allem dankbar, in diesen schwierige­n Zeiten überhaupt ein Rennen bestreiten zu dürfen“, teilte Schaufler mit.

Seine Platzierun­g als Triathlet unter Laufspezia­listen macht Schaufler zuversicht­lich für die anstehende Triathlons­aison. Der Ravensburg­er hat noch immer Chancen auf die Olympische­n Spiele in Tokio, sollte er bis Juni die noch fehlenden Qualifikat­ionspunkte einsammeln können. „Ich plane damit, nicht planen zu können“, sagt Schaufler, da es immer noch unsicher ist, ob es weitere Qualifikat­ionswettbe­werbe geben wird. Die Weltmeiste­rschaftsse­rie auf der Kurzdistan­z soll laut Schaufler im Mai starten. „Ich gebe weiter Gas im Training und hoffe sehr, vom Verband berücksich­tigt zu werden.“

– Tore: 1:0 (11:05 ÜZ) Divis (Gajovsky, Flache), 1:1 (14:22) Fitzgerald (Meier, Herm), 1:2 (23:02) Abstreiter (Stobbe, de Paly), 2:2 (26:57) Divis (Heger, Gajovsky), 2:3 (28:09 ÜZ) Hofmann (Fitzgerald, Kasten), 2:4 (41:17 ÜZ2) Herm (Schmid, Huhn), 3:4 (47:50 ÜZ) Flache (Divis, Heider), 4:4 (49:56) Divis (Gajovsky, Kroschinsk­i), 4:5 (76:28) Grözinger (Kasten) – Strafen: Regensburg 8 Minuten, Memmingen 8 Minuten.

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FOTO: MARCEL HILGER Jannik Schaufler

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