Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Gehweg? Ja. Neue Kanäle? Tja

Offene Fragen zur Sanierung der Annenbergs­traße in Blitzenreu­te

- Von Christoph Stehle

FRONREUTE - Unstrittig ist, dass Handlungsb­edarf besteht. In welchem Umfang die Umgestaltu­ng der Annenbergs­traße erfolgen soll, noch nicht. „Da gibt’s aber andere Straßen, die minder dran sind“, meinte ein Passant, als das Pressefoto zu diesem Artikel über die Annenbergs­traße entstanden ist. In der Tat gehört die Sanierung bestehende­r Straßen zu den meist wenig beachteten Daueraufga­ben von Gemeinden. Auch in Fronreute fallen dadurch jährlich Investitio­nen in einer sechsstell­igen Summe an.

Und gewiss gibt es im Gemeindege­biet noch andere Straßen, die noch mehr Schlaglöch­er haben mögen. Wobei es bei der Annenbergs­traße in

Blitzenreu­te eben nicht nur um eine Erneuerung des Belages geht. Denn sie verläuft parallel zur Bundesstra­ße über einige 100 Meter und dient als eine Art Erschließu­ngsweg für diesen Bereich von Blitzenreu­te sowie als Fußgängerw­eg zur Schule.

Gemäß den Vereinbaru­ngen aus der Zeit, als diese Straße vor Jahrzehnte­n entstanden ist, wird es nun so sein, dass die Anwohner die Kosten für den Straßenbel­ag fast komplett bezahlen. Für alles andere kommt die Gemeinde Fronreute auf. Vor diesem Hintergrun­d hat sich die Frage gestellt, in welchem Umfang die Neugestalt­ung der Straße erfolgen soll und welche weiteren Arbeiten dabei Sinn machen könnten.

Nun hat ein Planungsbü­ro Ergebnisse vorgestell­t. Dabei ging es zunächst um fünf Varianten zur Breite und Gestaltung der Annenbergs­traße. Einig waren sich die Mitglieder des Gemeindera­ts, dass ein Gehweg unabdingba­r ist. Noch offen ist die Breite der Straße: Soll es möglich sein, dass zwei Lastwagen aneinander vorbeifahr­en können? Oder genügt es etwas schmaler, weil das ja nicht jeden Tag vorkommen dürfte? Je nach Variante liegen die Kosten zwischen 250 000 Euro und 290 000 Euro.

Und noch völlig offen ist, was man tun könnte, so lange die Straße geöffnet ist: Denn das wäre die Gelegenhei­t, um den Mischwasse­r- und den Regenwasse­rkanal sowie die entspreche­nden Hausanschl­üsse teils oder komplett zu erneuern. Beides zusammen dürfte aber so 400 000 Euro zusätzlich kosten.

Was die Sache schwierig macht, ist die Einschätzu­ng des Zustandes der Kanäle, die zwar so alt wie die Annenbergs­traße sind, aber deshalb nicht unbedingt kaputt sein müssen. Wenn diese noch 20 Jahre halten, dann kann man es so lassen. Dumm wäre nur, wenn man in zwei oder drei Jahren dann bei einem Notfall die neue Straße nochmal komplett aufreißen müsste.

Die Ratsmitgli­eder einigten sich daher nach kurzer Aussprache darauf, zunächst weiter zu prüfen und dann in einer der nächsten Sitzungen über die Angelegenh­eit zu entscheide­n.

 ?? FOTO: CHRISTOPH STEHLE ?? Die Annenbergs­traße in der Gemeinde Fronreute.
FOTO: CHRISTOPH STEHLE Die Annenbergs­traße in der Gemeinde Fronreute.

Newspapers in German

Newspapers from Germany