Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Gehweg? Ja. Neue Kanäle? Tja
Offene Fragen zur Sanierung der Annenbergstraße in Blitzenreute
FRONREUTE - Unstrittig ist, dass Handlungsbedarf besteht. In welchem Umfang die Umgestaltung der Annenbergstraße erfolgen soll, noch nicht. „Da gibt’s aber andere Straßen, die minder dran sind“, meinte ein Passant, als das Pressefoto zu diesem Artikel über die Annenbergstraße entstanden ist. In der Tat gehört die Sanierung bestehender Straßen zu den meist wenig beachteten Daueraufgaben von Gemeinden. Auch in Fronreute fallen dadurch jährlich Investitionen in einer sechsstelligen Summe an.
Und gewiss gibt es im Gemeindegebiet noch andere Straßen, die noch mehr Schlaglöcher haben mögen. Wobei es bei der Annenbergstraße in
Blitzenreute eben nicht nur um eine Erneuerung des Belages geht. Denn sie verläuft parallel zur Bundesstraße über einige 100 Meter und dient als eine Art Erschließungsweg für diesen Bereich von Blitzenreute sowie als Fußgängerweg zur Schule.
Gemäß den Vereinbarungen aus der Zeit, als diese Straße vor Jahrzehnten entstanden ist, wird es nun so sein, dass die Anwohner die Kosten für den Straßenbelag fast komplett bezahlen. Für alles andere kommt die Gemeinde Fronreute auf. Vor diesem Hintergrund hat sich die Frage gestellt, in welchem Umfang die Neugestaltung der Straße erfolgen soll und welche weiteren Arbeiten dabei Sinn machen könnten.
Nun hat ein Planungsbüro Ergebnisse vorgestellt. Dabei ging es zunächst um fünf Varianten zur Breite und Gestaltung der Annenbergstraße. Einig waren sich die Mitglieder des Gemeinderats, dass ein Gehweg unabdingbar ist. Noch offen ist die Breite der Straße: Soll es möglich sein, dass zwei Lastwagen aneinander vorbeifahren können? Oder genügt es etwas schmaler, weil das ja nicht jeden Tag vorkommen dürfte? Je nach Variante liegen die Kosten zwischen 250 000 Euro und 290 000 Euro.
Und noch völlig offen ist, was man tun könnte, so lange die Straße geöffnet ist: Denn das wäre die Gelegenheit, um den Mischwasser- und den Regenwasserkanal sowie die entsprechenden Hausanschlüsse teils oder komplett zu erneuern. Beides zusammen dürfte aber so 400 000 Euro zusätzlich kosten.
Was die Sache schwierig macht, ist die Einschätzung des Zustandes der Kanäle, die zwar so alt wie die Annenbergstraße sind, aber deshalb nicht unbedingt kaputt sein müssen. Wenn diese noch 20 Jahre halten, dann kann man es so lassen. Dumm wäre nur, wenn man in zwei oder drei Jahren dann bei einem Notfall die neue Straße nochmal komplett aufreißen müsste.
Die Ratsmitglieder einigten sich daher nach kurzer Aussprache darauf, zunächst weiter zu prüfen und dann in einer der nächsten Sitzungen über die Angelegenheit zu entscheiden.