Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Hertha unter Corona-Schock
BERLIN (SID) - Gerade noch freute sich die Hertha über den Coup mit Sportchef Fredi Bobic, da stürzte der Corona-Schock den Club in große Sorgen. Trainer Pal Dardai, Co-Trainer Admir Hamzagic und Offensivspieler Dodi Lukebakio sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Berliner sollen – anders als zuletzt bei Fällen in der 2. Liga – ihre Spiele in der Bundesliga austragen, könnten im Abstiegskampf aber entscheidend geschwächt sein.
Die betroffenen Personen seien umgehend separiert worden und befinden sich in häuslicher Quarantäne, teilte der Club mit. Co-Trainer Andreas Neuendorf gilt als Kontaktperson ersten Grades und muss ebenfalls eine häusliche Quarantäne antreten. Schon am Sonntag (18 Uhr/ Sky) bestreitet die Mannschaft das wichtige Abstiegsduell beim FSV Mainz 05. Sie wird dabei übergangsweise von Sportdirektor Arne Friedrich betreut – das allerdings unter erschwerten Bedingungen. „Wir werden diese herausfordernde Situation als Team annehmen und gemeinsam alles dafür tun, die nächsten Spiele erfolgreich zu bestreiten“, sagte Friedrich.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will trotz der Nachricht aus Berlin weiter keine Quarantäne-Trainingslager für die Proficlubs anordnen. Zudem sieht der Verband auch mögliche Neuansetzungen von HerthaSpielen relativ gelassen, da die Berliner in keinem anderen Wettbewerb mehr dabei sind. Schon am Vortag hatte der „Kicker“von einem Brandbrief der DFL an die Profivereine berichtet. Darin behält sich der Ligaverband die Trainingslager aber trotz der bedrohlichen Lage weiterhin „nur“vor. Vor allem die wiederholten Corona-Fälle in der 2. Liga hatten der DFL Sorgen bereitet. Durch die Teamquarantäne von Holstein Kiel, dem SV Sandhausen und dem Karlsruher SC ist die Erstellung des Spielplans zu einer großen Herausforderung geworden.
Bei der Hertha soll der Trainingsund Spielbetrieb weiterlaufen. Nach unmittelbarer Rücksprache mit dem Gesundheitsamt CharlottenburgWilmersdorf müssen sich Mannschaft, Trainerteam und enge Mitarbeiter seit Donnerstag in behördlich angeordneter Isolation aufhalten. Alle beteiligten Personen werden zunächst bis zum 28. April ein gemeinsames Quartier beziehen, das sie lediglich zu den Trainingseinheiten und den Spielen verlassen.