Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Gemeinderä­te beschließe­n Fusion der Bauhöfe

Räumlich und organisato­risch soll es einen zentralen Bauhof für Ravensburg und Weingarten geben

- Von Markus Reppner

RAVENSBURG - In einer gemeinsame­n Sitzung der Gemeinderä­te Ravensburg und Weingarten im Kulturund Kongressze­ntrum haben die beiden Städte am Montagaben­d die Fusion der Bauhöfe beschlosse­n. Der mehrheitli­chen Entscheidu­ng vorangegan­gen war eine kontrovers­e Debatte über die Vor- und Nachteile der Zusammenle­gung. Nicht alle Räte waren von dem Vorhaben überzeugt. Insbesonde­re aus den Reihen der Weingarten­er Räte kam ablehnende Kritik.

Die grobe Marschrich­tung sieht zunächst bis 2022 eine organisato­rische Fusion der Ortsbauhöf­e Taldorf und Eschach mit dem Betriebsho­f Ravensburg vor. In Schmalegg bleibt ein Technische­r Dienst, der direkt dem Ortsvorste­her untersteht. Die beiden Niederlass­ungen Taldorf und Eschach fusioniere­n 2023 räumlich zu „Ravensburg Süd“. 2024 soll dann die organisato­rische Zusammenle­gung der Bauhöfe Ravensburg und Weingarten zu einem zentralen Bauhof erfolgen. Mittel- bis langfristi­g soll es auch einen gemeinsame­n Standort geben. Wo dieser Neubau entsteht, wie teuer er wird und wann er fertig werden soll, ist allerdings noch völlig unklar. Geplant ist auch, den Standort „Ravensburg Süd“in Mariatal und den Technische­n Dienst in Schmalegg zu erhalten. Letzterer werde voraussich­tlich nur aus drei Mitarbeite­rn bestehen. Wie viele Mitarbeite­r sind es bisher?

Grundlage für die Entscheidu­ng war – wie berichtet – eine Machbarkei­tsstudie, die die beiden Städte in

Auftrag geben hatten. Diese ergab unter anderem, dass die Zusammenar­beit der Bauhöfe nur marginal sei und es deshalb Doppelstru­kturen wie Werkstätte­n, Lager, Standort und Maschinen gebe. Spezialmas­chinen seien nicht ausgelaste­t. Beim Personal

gebe es Engpässe, es sei überaltert, Nachwuchs gebe es kaum.

„Beide Städte werden nur verlieren, wenn es so bleibt,“sagte Ravensburg­s Baubürgerm­eister Dirk Bastin. Wie die Machbarkei­tsstudie zeigt, würde der Verlust vor allem aufgrund der anstehende­n dringenden Sanierungs­arbeiten bei den Ravensburg­er Bauhöfen knapp 330 000 Euro betragen. Dem gegenüber stehe ein Einsparpot­enzial von jährlich 280 000 Euro bei einem zentralen Bauhof, der sich zudem zu einem attraktive­n Arbeitgebe­r entwickeln soll. Doch das überzeugte nicht alle Stadträte. „Von den Einsparung­en bin ich enttäuscht“, sagte beispielsw­eise Horst Wiest, Fraktionsv­orsitzende­r der Freien Wähler Weingarten (FWW). Außerdem seien für ihn viele Fragen, etwa die Kostenabre­chnung, nicht geklärt. „Eine Entscheidu­ng über eine Fusion halte ich für zu früh“, sagte Wiest.

Letztendli­ch stimmte aber eine Mehrheit für die Fusion. Eine Lenkungsgr­uppe soll nun an der Umsetzung arbeiten.

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FOTO: PAULINA STUMM Langfristi­g soll es dann auch einen gemeinsame­n Standort für den neuen Bauhof der beiden Städte geben.
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