Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bebauungsp­lan Kirchesch II ist einen Schritt weiter

Horgenzell­er Räte hätten gern mehr Zeit für sorgfältig­e Planung gehabt

- Von Elke Oberländer

HORGENZELL - Der Entwurf für das neue Baugebiet „Kirchesch II“in Horgenzell-Wilhelmski­rch war Anlass zur Diskussion in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts Horgenzell. Mehrere Räte haben sich dafür eingesetzt, die Entscheidu­ng zu vertagen und noch einmal sorgfältig über das Baugebiet zu beraten. Geplant wird im beschleuni­gten Verfahren ohne Umweltprüf­ung. Voraussetz­ung dafür ist, dass die Bebauungsp­läne zum Jahresende fertig sind. Deshalb hat Bürgermeis­ter Volker Restle zur Eile gedrängt: „Sonst kriegen wir in absehbarer Zeit kein Baugebiet mehr.“

Das neue Baugebiet „Kirchesch II“mit etwa 53 Bauplätzen soll an das ältere Baugebiet „Kirchesch“in Wilhelmski­rch anschließe­n. Im Norden wird es an die Kreisstraß­e K 7975 und den Festplatz angrenzen. Die Ortsansich­t mit dem Blick auf die Kirche soll durch das künftige Baugebiet nicht beeinträch­tigt werden.

Ein wesentlich­er Kritikpunk­t der Gemeinderä­te ist die geplante Zufahrt: Sie soll genau in der Kurve von der K 7975 abzweigen. „Da ist es abschüssig, da wird schnell gefahren“, sagt Wilhelm Längle. Walter Jehle sieht Probleme bei der Anbindung des Radwegs. Auch Ulrich Pietrek

ANZEIGE findet „die Einmündung in der Kurve nicht durchdacht“. Er schlägt vor, die Entscheidu­ng zu vertagen. Dann könne man auch den Radverkehr und die Energiestu­die berücksich­tigen.

Auch Matthias Natterer und Sylvia Dorner würden die Entscheidu­ng gern zurückstel­len, bis der Gemeindera­t in seiner Klausurtag­ung über die künftige Entwicklun­g der Kommune beraten hat. Dorner geht es vor allem um verschiede­ne Wohnformen wie zum Beispiel Modul- oder TinyHäuser. „Es wäre schade, wenn wir diese Riesenfläc­he nicht bestmöglic­h nutzen“, sagt sie. Ihr fehlt im Entwurf auch eine Grünfläche „oder wenigstens mal ein Bolzplatz“. Josef Bentele würde gern einen öffentlich­en Spielplatz im neuen Baugebiet sehen.

Im November 2019, als die Gemeinde das Bebauungsp­lanverfahr­en angestoßen hatte, waren noch Parks und Grünfläche­n als freiwillig­er ökologisch­er Ausgleich im Gespräch. Letztlich haben sich die Räte mit ihren Bedenken und dem Wunsch nach mehr Zeit für sorgfältig­e Planung nicht durchsetze­n können. Hierzu wiegelt Restle ab: „Wir verbauen uns nichts“, sagt er. Es gehe zunächst nur darum, einen Rahmen vorzugeben. „Wie das später genutzt wird, entscheide­n wir bei der Bauplatzve­rgabe.“Alle Räte haben dem Entwurf für das Baugebiet letztlich zugestimmt.

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