Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Premiere nach Maß für Wiedenroth
MONACO (nib) - Der Profimountainbikerin Sofia Wiedenroth ist ein fantastischer Start bei ihrem neuen Team geglückt. In Monaco gewann die 26-jährige Lindauerin am Wochenende ihre beiden ersten Rennen im Dress vom Specialized Enduro Team. Sie triumphierte beim Auftakt der World E-Bike Series (WES) 2021 sowohl am Samstag als auch am Sonntag und sicherte sich somit auch das Leadertrikot „Das hätte ich nie gedacht“, zeigte Wiedenroth sich auch am Montag immer noch von ihren Erfolgen positiv überrascht.
So übertraf Wiedenroth ihre eigenen Erwartungen. „Ich habe eher mit Platz vier oder fünf gerechnet. Die Konkurrenz war sehr stark“, sagte sie. Zum namhaften Feld der 46 Teilnehmer gehörten unter anderem die amtierende UCI E-XC-Weltmeisterin Mélanie Pugin (BH E-Racing Team) und Isabeau Courdurier (Lapierre Zipp Collective), EnduroWeltmeisterin 2019. Beide hatten in Monaco jedoch mit technischen Problemen zu kämpfen. Das spielte Wiedenroth, WES XC-Meisterin 2019, natürlich in die Karten. Der Lindauerin half aber vor allem die Vorbereitung auf das Event. Ihr seriöses Training und die Stunden im Kraftraum zahlten sich aus. „Samstag wie Sonntag war ich am Berg am stärksten. Da habe ich alles gegeben, deshalb bin ich auch ein bisschen erschöpft“, berichtete Wiedenroth am Montag. Das steigerte ihre Siegchancen ungemein, zumal sie dadurch das Risiko auf den Abfahrten etwas rausnehmen konnte. „Da bin ich sicher gefahren“, meinte sie im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Und ihre Strategie ging auf. Im ersten Rennen am Samstag verwies Wiedenroth die Schweizerin Kathrin Stirnemann (Thömus RN Swiss Bike Team) und die Britin Karen Pepper (Team Pepper Lapierre) auf die Plätze zwei und drei. Einen Tag später landete die 26jährige Profimountainbikerin wieder auf Rang eins – diesmal vor Pugin und Stirnemann.
Die Strecke, Samstag und Sonntag nahezu identisch, umfasste laut Wiedenroth circa vier bis fünf Kilometer und musste von den Fahrern insgesamt sechsmal pro Rennen absolviert werden. Dabei gab es einen Massenstart, der die 26-Jährige aber vor keine Probleme stellte. „Es ist ziemlich wild, wenn man inmitten der Männergruppe steht, doch ich habe Erfahrungen, was Massenstart angeht. Hier ist es sehr wichtig, von Sekunde eins an eine Topleistung zu bringen“, so Wiedenroth. Ihr gelang das hervorragend – und das auch schon in der Qualifikation. Mit Platz zwei am Samstag und Platz eins am Sonntag machte die Lindauerin da schon positiv auf sich aufmerksam. „Ich muss sagen, dass wir von unserem Team sehr gut präpariert waren“, sagte Wiedenroth und lobte zugleich die Zusammenarbeit an dem Rennwochenende. „Es ist eine Teamleistung, die dahintersteckt. Das war super organisiert, so konnte ich mich aufs Rennen konzentrieren und auch so performen.“
Für Wiedenroth war es der perfekte Anfang beim Specialized Enduro Team. Die beiden Siege in Frankreich sind das Ergebnis der ersten Monate nach ihrem Wechsel. Sie fühlt sich wohl und hat das sofort auf ihre Leistung übertragen. „Ich bin megahappy, dass es mit dem neuen Team super funktioniert. Die Stimmung ist sehr gut. Und auch mit meinem neuen Bike bin ich super happy“, so Wiedenroth, die große Lust auf die nächsten Rennen verspürt.