Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Lucha weist Bericht über Impfstoff-Vorräte zurück
Mit Unverständnis hat BadenWürttembergs Gesundheitsministerium auf einen Bericht des ARDMagazins „Kontraste“reagiert, das Land horte zu viel Impfdosen. So habe der Südwesten am 4. Mai rund 570 000 Dosen Impfstoff in der „Bestandsreserve“gehabt. Das sei eine „deutsche TÜV-Mentalität“, zitiert das ARD-Magazin Carsten Watzl von der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Man müsse aber so rasch wie möglich impfen, um die Pandemie zu stoppen, so der Experte. Ein Sprecher von Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) sagte der „Schwäbischen Zeitung“am Donnerstag: „Diese Zahlen können wir nicht bestätigen“. Hersteller und Bund machten nur Angaben dazu, wann Impfstoff bei den Verteilzentren ankomme. Es dauere dann immer noch ein bis zwei Tage, bevor das Serum vor Ort ankomme. Deswegen
seien solche Angaben nicht geeignet, um Lagerbestände abzubilden. Tatsächlich seien am Abend des 5. Mai Stand
worden. Die Reserve von acht Prozent werde abgebaut. Am 5. Mai seien in den Impfzentren 395 906 Dosen gelagert gewesen, rund als 20 000 Dosen mehr, als in etwa pro Woche verimpft würden. Es seien sogar mehr Impfungen möglich, aber nur, wenn der Bund mehr Impfstoff liefere. „Alles, was nach Baden-Württemberg kommt, wird auch verimpft“, so der Sprecher. Laut Robert-KochInstitut sind in Baden-Württemberg mittlerweile 30 Prozent der Bürger mindestens einmal geimpft, in Bayern 31,1. Spitzenreiter ist das Saarland mit 34 Prozent, Schlusslicht ist Brandenburg mit einer Impfquote von 27,2 Prozent. (tja)