Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Flusssteine sollen Holzstege ersetzen
Vor einem Jahr abgebrochene Stege im Ravensburger Höllwald werden nicht wieder aufgebaut
RAVENSBURG (bua) - Seit über einem Jahr ist das Naherholungsgebiet Höllwald in der Ravensburger Weststadt nicht mehr durchgehend begehbar. Morsche Holzstege über den Bachläufen wurden abgebrochen und seither nicht erneuert. Jetzt sollen dort Furten aus Steinen die Stege ersetzen.
Die drei Holzstege, die die Spazierwege im Ravensburger Naherholungsgebiet Höllwald verbinden, sind im vergangenen Juli abgebrochen worden. Davor waren sie schon wochenlang gesperrt gewesen, nachdem sich dort im März 2020 ein schwerer Unfall ereignet hatte. Eine Frau hatte sich an den Handlauf auf einem der Stege gelehnt. Dieser brach daraufhin durch, die Frau stürzte in den Tobelbach und verletzte sich schwer. Den Vorwurf der Agendagruppe Weststadt, die Verwaltung habe in der Vergangenheit ihre Sorgfaltspflicht vernachlässigt und die Stege zu selten kontrolliert, wies diese damals zurück. Sie verwies auf die Witterung im Tobel, die dem Holz der Stege im Lauf der Jahre zusetzte. Diese Schäden seien äußerlich nicht sichtbar gewesen. Die Stadt kündigte an, die Stege bis spätestens Mitte 2021 durch neue Stahlkonstruktionen zu ersetzen.
Weststadt-Bewohner und CDUStadtrat Rolf Engler erinnerte erst dieser Tage an die nach wie vor fehlenden Fußgängerüberwege in der Höll: „Leider erfolgte die Sanierung bis heute nicht“, schrieb er an Oberbürgermeister
Daniel Rapp und bat um Auskunft über den Stand der Planungen. Engler: „Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig gut funktionierende Naherholungsmöglichkeiten sind. Denn es wird ja darauf besonders hingewiesen, dass die Möglichkeiten der Erholung im Nahbereich erfolgen sollen, um weitere Fahrten zu vermeiden. Diese Maßnahme trägt somit auch zu unserem Klimakonzept sehr positiv bei.“
Am Montag teilte jetzt die Ravensburger Stadtverwaltung mit, dass die Lücken im Höllwald-Wegenetz
alsbald geschlossen werden – allerdings ohne Stege. „Die im Sommer 2020 im Höllwald abgebauten Holzstege werden durch das Anlegen von Furten zur Querung des Höllbaches ersetzt“, hieß es in der Pressenotiz. An drei Stellen sollen größere, trittsichere Steine im Bachbett verlegt werden, um eine Querung zu ermöglichen. Auch die Treppenstufen, die zu den Furten führen, werden ergänzt und saniert. Mitte des Monats sollen die Bachsteine verlegt werden. Ein Abschluss der Arbeiten wird bis Ende Juni erwartet.
„Leider erfolgte die Sanierung bis heute nicht.“
Stadtrat Rolf Engler in einem Schreiben an OB Daniel Rapp