Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
So läuft der Blutfreitag in Weingarten ab
Nach Absage des kleinen Blutritts gib es wieder ein „Blutrittle“
WEINGARTEN - Auch in diesem Jahr wird es zu den Feierlichkeiten zum Blutfreitag in der kommenden Woche ein „Blutrittle“wie im vergangenen Jahr geben. Den ursprünglich geplante kleinen Blutritt mit 200 Reitern sagte der Veranstalter, die Kirchengemeinde St. Martin in Weingarten, in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Stadt Weingarten und der Diözese RottenburgStuttgart am Donnerstag offiziell ab.
Die Anzahl der Reiter und die Inzidenz von 100 als Marke begründete Schmid mit einer Vorgabe der Diözese, die diese Regelung bei Freilichtgottesdiensten im öffentlichen Raum möglich mache. Der Blutritt sei ein solcher Gottesdienst. Man bete den Rosenkranz und trage das Kreuz und die Heilig-Blut-Reliquie mit sich.
Die Variante mit 200 Reitern hatte der Veranstalter an eine 7-Tage-Inzidenz von 100 geknüpft, wie Blutreiter Ekkehard Schmid Anfang April im
Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“angekündigt hatte. Der Stichtag für die Entscheidung sei dabei der 7. Mai. Am Donnerstag, 6. Mai, lag die Inzidenz bei 157,7.
„Wir sind froh, dass wir wenigstens mit dem Heiligen Blut und dem Ehrengeleit durch Stadt und Fluren reiten und um den Segen Gottes bitten können“, sagt Pfarrer Schmid. Er wird auch in diesem Jahr die Reliquie tragen. Wer neben dem Dekan noch mitreiten wird, stehe derzeit noch nicht fest, erklärte Markus Waggershauser von der Pressestelle der Diözese auf SZ-Nachfrage.
Das Festprogramm wird sich daher räumlich überwiegend auf die Basilika konzentrieren und aufgrund der Auflagen nur für einen eingeschränkten Personenkreis zugänglich sein. Sollte der Inzidenzwert an den drei Tagen vorher nicht über 200 steigen, bietet die Basilika zu den Gottesdiensten eine begrenzte Anzahl von Plätzen für Gläubige und Pilger.
An Christi Himmelfahrt, 13. Mai, hält Generalvikar Clemens Stroppel die Festpredigt in der Basilika ab 19 Uhr mit anschließendem Abendlob. Stroppel ist Leiter der Verwaltung der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Ursprünglich war Bischof Gebhard Fürst als Festprediger angekündigt, der aber aus terminlichen Gründen nicht kommen kann.
Wer bei der Festpredigt in der Kirche dabei sein möchte, muss sich im Pfarrbüro ab 10. Mai per E-Mail über Vitus.Waldburg@drs.de oder telefonisch anmelden. Das Pfarrbüro ist hierfür in dieser Woche am Montag, Dienstag und Mittwoch von 9 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 0751 / 56 12 70 erreichbar.
Die Predigt wird auch über Lautsprecher auf den Vorplatz übertragen, wo eine begrenzte Personenzahl mit Abstand und medizinischer Maske sowie nach vorheriger Registrierung im Stehen teilnehmen kann.
Der Blutfreitag, 14. Mai, beginnt um 5.30 Uhr mit der Messe des Heilig-Blutreiters.
Für den Festgottesdienst am Freitag um 9 Uhr ist für die Basilika ebenfalls eine vorherige Anmeldung im Pfarrbüro vorgeschrieben. Interessierte Gläubige erhalten zwischen 15 und 18 Uhr in der Basilika einen persönlichen Einzelsegen mit der Blutreliquie zugesprochen. „Für viele ist der Segen mit dem kostbaren Blut an diesem Tag etwas Besonderes, Hilfreiches und Tröstliches“, sagt Ekkehard Schmid.
Um die bestehenden Vorgaben einhalten zu können, ruft der Veranstalter die Bevölkerung eindringlich dazu auf, die traditionellen Elemente der Feierlichkeiten via Live-Stream im Internet zu verfolgen und nicht persönlich vor Ort zu erscheinen.
Das gilt auch, wenn sich eine kleine Gruppe rund um den Heilig-BlutReiter auf einen kurzen Prozessionsweg zur Segnung von Feld und Flur begeben wird. Auf der Webseite der Kirchengemeinde unter: www.st-martinweingarten.de ist der Link rechtzeitig zu finden.