Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Für Hopfenpflanzer sind Schwankungen normal
Auf die haben die Ausgangsbeschränkungen keine kurzfristigen Auswirkungen. „Der Hopfenpflanzer hat mit seinem Handelshaus und dieses wiederum mit seiner Brauerei langfristige Vorkontrakte“, sagt Jürgen Weishaupt, Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbands Tettnang. Manchmal betrage die nur ein bis zwei Jahre, nicht selten aber über fünf Jahre und länger. Für alle beteiligten Marktpartner herrsche bezüglich Menge und Preis Planungssicherheit. „Kommen unvorhergesehene Ereignisse wie in diesem Fall eine Pandemie, vielleicht eine gute oder schlechte Ernte, Änderungen bei der Rezeptur oder beim Mengenbedarf, dann suchen und finden die beteiligten Marktpartner entsprechende Lösungen“, sagt Weishaupt. Der Tettnanger Hopfen wird als globaler Rohstoff in rund 100 Länder exportiert. „Folglich haben wir in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Situationen“, sagt er. In Deutschland sei der Bierausstoß 2020 statistisch erfasst um 5,5 Prozent zurückgegangen, weltweit um circa zehn Prozent. In den USA seien die Einbußen relativ gering gewesen, in Südamerika umso gravierender. China produziere seit dem vergangenen Sommer bereits wieder normal. Diese
bei der Nachfrage seien für die Tettnanger Hopfenpflanzer aber nichts Neues. Ausgehend von einer durchschnittlichen Ernte können die Schwankungen von Jahr zu Jahr bis zu 20 Prozent betragen – sowohl nach oben als auch nach unten. (bbb)