Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Leutkircher Wasserbüffel haben Nachwuchs
LEUTKIRCH/WIELAZHOFEN - Im Naturschutzgebiet Moosmühle, östlich des Stadtweihers „pflegt“seit Juni 2020 eine Herde Wasserbüffel die sumpfige Landschaft. Dadurch soll die Artenvielfalt gefördert werden. Und inzwischen sind die Tiere auch ein beliebtes Ziel für Spaziergänger. Drei der Büffelkühe haben im Herbst Nachwuchs bekommen und die drei Jungtiere, darunter ist auch ein „Mädel“, sollen nun Namen bekommen.
Die Bürger, vor allem die Kinder können Namensvorschläge an die Wielazhofer Wasserbüffelgemeinschaft machen. Dazu wurde extra ein Briefkasten mit der Aufschrift „Büffelpost“beim Unterstand angebracht. Vorschläge können auch per E-Mail oder über Facebook gemeldet werden.
Jedes Tier in der Wasserbüffel-Herde hat einen Namen, manchmal auch nach einer Eigenart. Beispielsweise Schmusi für eine Tier, das gerne gestreichelt werden will. Bei der Namensvergabe richtet sich der Anfangsbuchstabe allerdings immer nach dem Namen des Muttertieres. „Es wird daher ein Name mit M beginnend für ein weibliches Tier, sowie zwei männliche Namen gesucht, einer mit B und einer mit M als Anfangsbuchstabe“, erklären die Landwirte der Wielazhofer „Büffel-Community“. Dies sind Matthias Brauchle, Stefan Rottmar, Hermann Boscher, Timo Schorer und Anton Spieß.
Die drei Jungtiere erblickten von Mitte August bis Ende September 2020 das Licht der Welt, beziehungsweise des Allgäus. Damals gab es noch keinen Unterstand und so wurden sie einfach auf der Wiese geboren. „Die ersten Wochen waren sie ganz nahe bei den Müttern und bekamen deren Milch. Doch bald verschmeckten sie das frische Gras als Beikost“, schmunzelt Matthias Brauchle.
Zwei Tage vor dem ersten Schnee im Dezember wurde der Unterstand, ein offener Stall mit Auslauffläche, in Eigenleistung der fünf Landwirte fertiggestellt, mit finanzieller Unterstützung der Heinz-Sielmann-Stiftung und der Stadt Leutkirch.
Bei Schnee und Kälte blieb die Herde gerne im Stall und wurde mit Heu versorgt. Erst in der letzten Aprilwoche wurden die Tiere erstmals auf die Weide gelassen, die nun endlich genug Futter bietet. „Alle sind wohlauf, auch der Nachwuchs ist recht munter oder schon ein wenig selbstständig“, freuen sich Stefan Rottmar und sein Sohn Karl-Anton.
Die meiste Zeit über bleibt die Herde eng beisammen, die drei Kälber sind gerne mittendrin. Die Leitkuh Lucie zeigt, wo es hingehen soll und alle folgen. Die Mutterkühe haben natürlich immer ein Auge auf ihrem Nachwuchs. Sie zeigen ihnen etwa das Wasserloch, wo man schön suhlen kann.
Ab dieser Woche dürfen die 15 Wasserbüffel dann über den Sommer auf das 16 Hektar große Gelände hinter dem Stadtweiher, ein Hochwasserschutzgebiet, wo ringsherum ein Elektrozaun angebracht ist. Spaziergänger können die Wasserbüffel vom Damm aus gut sehen.