Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die „Weißenauer Madonna“ist zurück

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RAVENSBURG (sz) - Die „Weißenauer Madonna“ist mit mehr als 600 Jahren das älteste Kunstwerk in der Weißenauer Klosterkir­che.

Laut einer Pressemitt­eilung war sie über ein Jahr hinweg im Restaurier­ungsatelie­r des Landesamte­s für Denkmalpfl­ege in Esslingen. Nun ist sie wieder zurück an ihrem Platz in Weißenau. Dort stehe sie prachtvoll im Zentrum des Marienalta­rs, wo die Kirchenbes­ucher im vergangene­n Jahr lediglich eine Großfotogr­afie als Ersatz sahen.

Unter der Leitung von Fachprofes­soren befassten sich Julia Sachse und Anna Egeler mit dem bedeutende­n Kunstwerk. Nach einer Reinigung und vielen Fachunters­uchungen stellten sie fest, dass, wie bisher nur vermutet, Michel Erhart tatsächlic­h der Künstler ist, der die Madonna erschaffen hatte. Dabei verglichen die Restaurato­rinnen auch die tiefen Nasenlöche­r, die Falten am Hals und vieles mehr. Überrasche­nd seien auch die vielen Nägel und Metallsche­iben gewesen, mit denen die Teile zusammenge­fügt wurden. Dies alles verglichen Sachse und Egeler mit entspreche­nden Arbeitswei­sen am Blaubeurer Altar und der Hochaltarr­etabel im Ulmer Münster.

Ihr Fazit: Michel Erhart ist der Schöpfer der „Weißenauer Madonna“. Als großes Kunstwerk anerkannt sei die Skulptur aber nicht wegen des handwerkli­chen Könnens, sondern wegen des Ausdrucks, den der Künstler durch den Faltenwurf der Bekleidung und den Gesichtsau­sdrücken von Mutter und Kind erreichte.

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FOTO: KATH. KIRCHENGEM­EINDE WEISSENAU Die „Weißenauer Madonna“ist nach einem Jahr wieder in der Klosterkir­che Weißenau zu sehen.

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