Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Musikalische Offenheit im Wettbewerb
Der zweite Creative Music Award wird online übertragen
LINDAU/FRIEDRICHSHAFEN - Der Internationale Konzertverein Bodensee wird gemeinsam mit dem Rotary-Club Lindau-Friedrichshafen den zweiten Wettbewerb um den „Creative Music Award“online ausrichtet. In Zeiten, da Künstlern die Auftritte ebenso wie die Honorare weggebrochen sind, ist es ihnen ein Anliegen, die Teilnehmer gerade jetzt mit Preisgeldern zu unterstützen. Daher gibt es auch nur drei Wettbewerbsbeiträge und drei Preise, niemand geht leer aus. Bis vor zwei Jahren hatte der Rotary-Club junge Pianistinnen und Pianisten in einem eigenen Jugendwettbewerb unterstützt. Nun fördert er zusammen mit dem internationalen Konzertverein
Bodensee unter der künstlerischen Leitung von Peter Vogel, der selbst als Pianist und Komponist tätig ist, die Begabungen junger Menschen.
Gemeinsam ist den drei Teilnehmern, dass sie im Grunde klassisch ausgebildet sind, aber eigene Wege in der Verbindung mit Jazz, Performance oder der Einbindung von LiveElektronik gehen. Die stilistische Bandbreite, der künstlerische Anspruch und die musikalische Offenheit lassen einen facettenreichen Wettbewerb erwarten, so Peter Vogel.
Kasia Kadłubowska hat in ihrer Heimatstadt Danzig und in Stuttgart Schlagwerk studiert, ist außerdem Komponistin und zeichnet sich durch außergewöhnliche Klangvorstellungen aus. David Helbock stammt aus Koblach in Vorarlberg, hat am Landeskonservatorium in Feldkirch bei Ferenc Bognar und am Jazzseminar in Dornbirn bei Peter Madsen studiert, ist vielfach ausgezeichnet – unter anderem beim renommierten Jazzpiano-Solowettbewerb in Montreux – und wirkt als Pianist und Komponist. Das Paranormal Streichquartett wurde 2016 an der Jazzabteilung der Münchner Musikhochschule gegründet, seine Mitglieder kommen aus Asien, Europa und Südamerika. Die vier spielen ausschließlich Eigenkompositionen und wurden 2020 mit dem Bayerischen Kulturpreis ausgezeichnet.
Zum Wettbewerb bekommen alle Teilnehmer die Aufgabe, sich in rund fünf Minuten mit der Melodie „Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün“auseinanderzusetzen. Den Rest der halbstündigen Performance dürfen sie nutzen, um sich mit ihrer ganz persönlichen Handschrift zu präsentieren. Die Beiträge werden am 14. Mai im Lindauer Stadttheater aufgezeichnet, von einer Jury (Peter Vogel, der Augsburger Kulturjournalist Rüdiger Heinze und der Jazzmusiker Wolfgang Lackerschmid) bewertet und dann am 16. Mai in einem Livestream vorgestellt. Die Preise sind mit 3000, 2000 und 1500 Euro dotiert, auch das Publikum kann für einen Preis in Höhe von 500 Euro abstimmen.