Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Über Höllwald-Stege wird neu nachgedach­t

CDU-Antrag zum Ravensburg­er Naherholun­gsgebiet findet bei der Stadt Gehör

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Die CDU-Fraktion im Ravensburg­er Gemeindera­t wehrt sich dagegen, dass die abgebroche­nen Holzstege im Hölltobel unweit der Weststadt nicht wieder aufgebaut werden sollen. Die Stadtverwa­ltung zeigt dafür Verständni­s und will das Thema erneut in einem Ausschuss des Gemeindera­ts beraten.

Neben dem Rahlenwald, der Schussenau­e, dem Hirscheck, dem Schmalegge­r Tobel und der St.Christina-Höhe gehört der Höllwald zu den wichtigste­n Naherholun­gsgebieten der Ravensburg­er. Seit dem Frühjahr 2020 ist der Tobel nicht mehr durchgängi­g begehbar, weil drei Holzstege, die die Spazierweg­e im Naherholun­gsgebiet verbinden, nach einem schweren Unfall zunächst gesperrt und dann abgebroche­n worden waren.

Die Stadt kündigte zunächst an, die Stege durch Stahlkonst­ruktionen zu ersetzen. Anfang Mai 2021 teilte sie jedoch überrasche­nd mit, die Lücken im Höllwald-Wegenetz durch das Anlegen von Furten zur Querung des Höllbachs zu schließen. Größere, trittsiche­re Steine im Bachbett sollten das ermögliche­n.

Gegen diese Alternativ­e hat sich nun die CDU-Fraktion im Gemeindera­t ausgesproc­hen. Sie akzeptiert nicht die Begründung, dass ein Wiederaufb­au der Holzstege gegen naturschut­zrechtlich­e Vorgaben verstoßen soll. Denn in einem Schreiben des zuständige­n Stadtkämme­rers Gerhard Engele, vom April hatte es geheißen: „Leider gestaltet sich die Erneuerung der Überwege nicht so einfach, wie das zunächst aussieht. Naturschut­z, Gewässersc­hutz, Forst, Baurecht, Architekte­n, Statiker müssen beteiligt und ihre Anliegen und Einwendung­en berücksich­tigt oder abgewogen werden.“Neue Stege seien nicht mehr genehmigt worden. Daher die Variante der sogenannte­n Furten.

Die CDU-Vertreter verstehen das nicht. Schließlic­h gebe es auch im Schmalegge­r Tobel Holzstege, im Höllwald seien sie jahrzehnte­lang eine Selbstvers­tändlichke­it gewesen. Die Union beantragt daher einen Wiederaufb­au der abgebroche­nen Stege, eventuell in Kombinatio­n mit Furten.

Die Ravensburg­er Stadtverwa­ltung hat auf das Ansinnen der Unionsfrak­tion

umgehend reagiert. Sie teilte mit, das Thema Holzstege erneut im Umwelt- und Verkehrsau­sschuss des Gemeindera­tes beraten lassen zu wollen. Allerdings erst nach der Sommerpaus­e. Heißt: Spaziergän­ger und Wanderer müssen in der anstehende­n warmen Jahreszeit auf einen komplett durchgängi­gen Hölltobel verzichten.

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ARCHIVFOTO: SIEGFRIED HEISS Im Ravensburg­er Höllwald ist derzeit kein Durchkomme­n, weil Überwege über den Bach fehlen.

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